VfB Hermsdorf hat viele Ausfälle zu beklagen

Trotz zahlreicher lukrativer Angebote bleibt Angreifer Marc Zellner (am Ball) mindestens für ein weiteres Jahr beim VfB Hermsdorf. | Foto: Michael Nittel
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Hermsdorf. Jörg Schmidt bleibt Trainer beim Berlin-Ligisten VfB Hermsdorf. Diese Nachricht hat Spieler, Fans und auch viele Fachleute erfreut. Damit geht er in sein 18. Jahr als Coach bei den Rot-Weißen - das ist auf diesem Niveau absolut einmalig.

Schmidt hatte sich allerdings Bedenkzeit erbeten und seinen Sommerurlaub auch dazu genutzt, sich über sein weiteres Engagement beim VfB Gedanken zu machen: "Zunächst bin ich eigentlich davon ausgegangen, mich nicht noch einmal überreden zu lassen", sagt der 55-Jährige. Was hat ihn letztlich bewogen, sein Amt dennoch fortzuführen? "Wir haben eine sehr junge Mannschaft - tolle Jungs, mit denen ich wirklich sehr gern zusammenarbeite. In den letzten Monaten habe ich viele Anrufe vor allem von Eltern erhalten, die mich baten, weiterzumachen, weil die Jungs mich brauchen. Leider kann ich nicht Nein sagen."Mittlerweile steckt der Klub in der Vorbereitung für die neue Saison, die am 11. August beginnt. Und Schmidt, dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, ist über die derzeitige Situation alles andere als glücklich: "Wir haben zurzeit acht verletzte Stammspieler. Ich weiß momentan noch nicht, wer von ihnen bis zum Saisonstart wieder fit sein wird beziehungsweise wie wir diese Ausfälle überhaupt kompensieren sollen."

So hat sich Tobias Breitschafter zum zweiten Mal das Kreuzband gerissen. Damit ist für den Sportstudenten, der Sportlehrer werden möchte, die Zeit als Fußballer wohl definitiv vorbei. Oliver Münchow hat einen Bluterguss im Knie. Ob auch Bänder verletzt sind, konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Zudem muss Coach Schmidt längerfristig auf die Studenten Lenz Rumöller, der für ein halbes Jahr nach Südafrika geht, und Oskar Bunzel-Lingens, den es für sechs Monate nach Schweden verschlagen wird, verzichten. Hinzu kommt, dass Libero Stephan Trebeß aus beruflichen und familiären Gründen kürzer treten wird.

Kurzfristig adäquaten Ersatz zu finden, sei nahezu unmöglich. Vor allem deshalb, weil der VfB auch in Zukunft keine Spieler mit Geld locken wird: "Ich weiß, man will es nicht mehr hören, es stimmt aber nun mal: Wir sind wie eine große Familie. Und diesen Teamgeist und dieses Zusammengehörigkeitsgefühl werden wir nicht aufs Spiel setzen, in dem wir Spieler mit dem Geldbeutel nach Hermsdorf locken." Bezeichnend für diese Harmonie war die Saisonabschlussfahrt nach Mallorca, an der 25 Mann und mit Niclas Warwel sogar ein Spieler teilgenommen hatte, der nicht mehr beim VfB, sondern bei Hertha 03 Zehlendorf kickt.

Aber die vielen Ausfälle stellen Schmidt vor Probleme: "Ich weiß zurzeit noch nicht einmal, wie ich unsere Abwehr, die zuletzt eine große Stärke von uns war, aufstellen soll." Es gibt aber auch Positives zu berichten: der hochtalentierte Angreifer Marc Zellner bleibt dem VfB erhalten, obwohl er zahlreiche lukrative Angebote von anderen Klubs hatte. Unter anderem sollen ihn der Berliner AK, der BFC Dynamo und Union Berlin II gelockt haben. "Marc spielt bei uns Fußball, seit er laufen kann. Es ist fantastisch, dass er bleibt", sagt Schmidt.

Und wohin geht die Reise für den VfB? "Wir haben eine überragende letzte Saison gespielt, obwohl wir im Vorfeld als Besenwagen der Liga tituliert worden waren. Zudem sind wir Berliner Hallenmeister geworden. Doch auch für die neue Saison lässt sich nur sagen: Es wird wieder schwer, vermutlich noch ein bisschen schwerer als zuletzt."

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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