Wie das Kaninchen vor der Schlange: VfB Hermsdorf steht schon wieder mit dem Rücken zur Wand
Hermsdorf. In der Berlin-Liga sind gerade einmal acht Spieltage absolviert. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass der VfB Hermsdorf, der sein 18. Jahr in Berlins höchster Spielklasse absolviert und mit mittlerweile 875 Punkten die ewige Tabelle der Berlin-Liga anführt, erneut vor einer schweren Saison steht.
Mit einem Sieg, zwei Remis und schon fünf Niederlagen rangiert die Truppe um Coach Sascha Krakowski auf Platz 15 und damit nur einen Rang vor den Abstiegsplätzen. In den letzten beiden Partien, beim 4:4 gegen den Berliner SC und dem 2:3 beim SFC Stern 1900, verspielte man jeweils eine Führung. „Wie das Kaninchen vor der Schlange“ habe man beim Gastspiel in Steglitz am 4. Oktober nach der Führung agiert, attestierte Oliver Münchow, der jahrelang das Trikot des VfB getragen und im Sommer seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte. Angst vor der eigenen Courage? Fehlendes Selbstvertrauen? Fehlende Klasse?
Fakt ist: In den letzten drei Jahren verlor der VfB mit Niclas Warwel, Marc Zellner und Mike Ryberg drei Offensivspieler der Extraklasse, die nun bei Hertha 03 Zehlendorf wirbeln und maßgeblichen Anteil daran haben, dass sich die Truppe aus dem Süden Berlins in der Fußball-Oberliga auf Platz zwei katapultiert hat. Daraus ließe sich eigentlich ableiten, dass der VfB ein Offensivproblem haben müsste. Zwölf erzielte Tore in acht Spielen sind aber in Ordnung. Doch die 20 Gegentreffer, die man bis dato schlucken musste, sind zu viel! Und so lässt sich nach knapp einem Viertel der Saison bereits prognostizieren, dass dem VfB wieder einmal eine schwere Saison ins Haus stehen wird.
Ein Blick auf die Tabelle und die bislang gezeigten Leistungen lassen zudem vermuten, dass die letzten sechs Teams der Tabelle, der BSV Al-Dersimspor, der Nordberliner SC, der VfB Hermsdorf, der 1. FC Wilmersdorf, der SC Charlottenburg und der Köpenicker SC die drei Absteiger unter sich ausmachen werden. Bei der Mission: Klassenerhalt wird Coach Krakowski vorerst auf Jan-Ole Springer verzichten müssen. Der Mittelfeldspieler wird aus Studiengründen für zwei Jahre nach Bayreuth ziehen.
Die nächste Möglichkeit, Punkte zu sammeln, erhält der VfB am Sonntag, 18. Oktober. Dann gastiert ab 14 Uhr der Aufsteiger BFC Preussen auf dem Sportplatz an der Seebadstraße.
Apropos Sportplatz: Am 1. Oktober feierte Platzwart Andreas Drößler sein zehnjähriges Dienstjubiläum. Seit 2005 ist er bei der Fußballabteilung angestellt und zeichnet für die Pflege und Instandhaltung der Sportanlage Seebadstraße verantwortlich. Auch das sollte an dieser Stelle mal erwähnt sein. min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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