„Tierische Rasenmäher“ grasen im Tegeler Fließ
Wasserbüffel wieder im Einsatz für Biodiversität

Ein Wasserbüffel ruht sich aus. | Foto:  Bezirksamt Reinickendorf
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  • Ein Wasserbüffel ruht sich aus.
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Das Ende des Winterquartiers war auf den 25. Mai angesetzt. Seit diesem Tag befinden sich insgesamt zwölf Wasserbüffel wieder auf den Weiden im Tegeler Fließ.

Sechs von ihnen sind im östlichen Bereich entlang der Mühlenfeldstraße anzutreffen. Weitere sechs im westlichen Weidegebiet an der Forststraße, beginnend bei der Jugendherberge. Seit 2015 ist dieses Gebiet das Sommerrevier der Tiere. Die Wintermonate verbringen sie in Dallgow-Döberitz.

Der Büffelbestand basiert auf einer Vereinbarung zwischen dem Bezirk, der Senatsumweltverwaltung und dem Landschaftspflegeverband Spandau. Letzterer organisiert und betreut die Beweidung. Die Vereinbarung gilt bisher bis Ende dieses Jahres. Eine Verlängerung werde von allen Seiten angestrebt und rechtzeitig vor Ablauf des aktuellen Projektzeitraums vorbereitet, erklärte das Bezirksamt.

Die Wasserbüffel sind im Tegeler Fließ, weil sie dort eine Aufgabe als „tierische Rasenmäher“ erfüllen. Sie fressen das vorhandene Gras, das dadurch regelmäßig gestutzt wird. Eine ähnliche Wirkung wäre ansonsten nur mit teuren Maschinen möglich. Ökologisch korrekter geht das mit den natürlichen Landschaftspflegern. Der Wasserbüffel-Einsatz wurde im Februar 2019 als vorbildliches Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Denn es setze sich in besonderer Weise für den Erhalt der Biodiversität in Deutschland ein.

Parallel zu ihrer Arbeit sind die Büffel zu einem Publikumsmagnet geworden. Besonders gut können sie an den Informationstafeln entlang des Wanderwegs beobachtet werden. Allerdings nicht immer. Die Tiere ziehen sich auch gerne zur Ruhe in das Weidengebüsch zurück. Sie gelten als gutmütig, trotzdem sollten ihnen Besucherinnen und Besucher nicht zu nahe kommen und die Sicherheitshinweise beachten. Dazu gehört auch, dass Büffel-Beobachter das Naturschutzgebiet nicht außerhalb der Wege betreten und nur die ausgewiesenen Aussichtsplätze nutzen sollen.

Auch insgesamt bereiten die Tiere wenig Kummer – abgesehen von einem Zwischenfall im November 2021. Kurz vor dem Umzug ins Winterquartier waren damals sechs Wasserbüffel aus ihrem Gehege ausgebrochen und danach vier Stunden freilaufend unterwegs. Ihr Spaziergang führte sie zunächst durch Hermsdorf, dann weiter bis nach Heiligensee. Auf dem Weg sollen sie einen Vorgarten beschädigt haben. In Heiligensee konnten die Büffel von Landwirt und Betreuer Helmut Querhammer wieder eingefangen werden. Nach seinen Angaben hätten sie sich problemlos verladen lassen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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