Bewegung im Verkehrsstau?
Der neue "Runde Tisch Waldseeviertel" kommt zum ersten Mal zusammen

Protest gegen den Durchgangsverkehr im Waldseeveirtel. | Foto: Thomas Frey
2Bilder
  • Protest gegen den Durchgangsverkehr im Waldseeveirtel.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Am 24. Juni soll der "Runde Tisch Waldseeviertel" zum ersten Mal tagen. Rund 30 Teilnehmer, darunter Bürgerinitiativen, das Bezirksamt, die BVV-Fraktionen als auch Verteter der Gemeinde Glienicke/Nordbahn und vom Landkreis Oberhavel, sind zu der digitalen Veranstaltung eingeladen.

Mit den benachbarten Partnern in Brandenburg hat Reinickendorf im Mai eine Absichtserklärung unterzeichnet. Darin wird die Bereitschaft bekundet, die Verkehrsprobleme gemeinsam anzugehen. Auch wenn, wie ebenfalls deutlich gemacht wird, nachhaltige Lösungen, auf der Ebene der Bundesländer Berlin und Brandenburg anzusiedeln seien.

Das Waldseeviertel ist, wie mehrfach berichtet, ein Beispiel für den täglichen Stress mit dem Länder übergreifenden Durchgangsverkehr. Autofahrer aus Glienicke und Umgebung nutzen den Weg durch das Wohngebiet. Sehr zum Ärger vieler Anwohner. Das Problem gibt es seit vielen Jahren. Die Auseinandersetzung darüber wurde in jüngster Zeit auch sehr emotional geführt.

Die "Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung" forderte den Bau sogenannter Modalfilter, also Sperren, um damit den Durchgangsverkehr zurückzudrängen. Dazu fasst die Bezirksverordnetenversammlung auch einen einstimmigen Beschluss. Gegen die Modalfilter machte indes die Initiative "offene Nachbarschaft" mobil. Vor der geplanten Umsetzung beauftragte der Bezirk schließlich ein Gutachten. Auf dessen Grundlage sah das Rechtsamt solche Modalfilter als rechtlich nicht zulässig an. Das Gutachten kam außerdem zu dem Schluss, dass der Verkehr dann Schleichwege durch andere Wohngebiete suche und darüber hinaus die schon jetzt stark belastete Bundesstraße 96 noch mehr Verkehr aufnehmen müsste.

Die Modalfilter-Anhänger halten diese Maßnahme dagegen durch das Berliner Mobilitätsgesetz gedeckt. Inzwischen fordert die Initiative für mehr Verkehrsberuhigung das Einrichten sogenannter "Kiezblocks" im Waldseeviertel. Das sind ebenfalls Hindernisse, um eine Durchfahrt zu verhindern. Die Forderung wird vom Verein "Changing Cities" unterstützt und durch "juristische Schritte" unterfüttert. Beim Straßenverkehrsamt Reinickendorf ist ein entsprechender Antrag eingereicht worden, der bisher noch nicht beantwortet sei, wie Prof. Michael Ortmann, Sprecher der Initiative in der Sitzung des Verkehrsausschusses am 10. Juni beklagte.

Dem Runden Tisch stehen er und seine Mitstreiter eher reserviert gegenüber. Die Probleme müssten jetzt gelöst werden. Das sei aber nicht so einfach, lautet das immer wiederkehrende Credo von Baustadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU). Denn es gehe dabei um viele Menschen im Bezirk, nicht nur im Waldseeviertel.

Protest gegen den Durchgangsverkehr im Waldseeveirtel. | Foto: Thomas Frey
Durchgangs- oder Wohnstraße? Die Schildower Straße im Waldseeviertel. | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 526× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 813× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 792× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.174× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.