Sperrung der Schildower Straße
Durchgangsverkehr weicht in Nebenstraßen im Waldseeviertel aus

Die Baustelle Schildower Straße. | Foto:  Thomas Frey
  • Die Baustelle Schildower Straße.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Seit Beginn des Umbaus der Schildower Straße am 22. Juli kommt es zu massivem Ausweichverkehr in den Nebenstraßen. Dies beklagen Malte Schümann von der Bürgerinitiative gegen den Durchgangsverkehr im Waldseeviertel und Prof. Karl Michael Ortmann von der Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung. Das Bauvorhaben und die damit verbundenen Folgen waren Thema im Mobilitätsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf (BVV) am 24. September.

Vor Baubeginn hätten sich ungefähr 900 Autos zwischen 7 und 9 Uhr früh durch die Schildower Straße bewegt, erklärte Malte Schümann. Jetzt seien es 620, die während dieser Zeit auf anderen Routen durch den Kiez unterwegs seien. Mehr als zwei Drittel des Durchgangsverkehrs wäre also verblieben. Und das auf Straßen, die dafür nicht ausgelegt seien. Die Zahlen basieren nach seinen Angaben auf Verkehrszählungen, die unter anderem von ihm selbst vorgenommen wurden. Der Zuwachs an Kraftfahrzeugen in manchen Bereichen des Quartiers sorge für Ängste, erklärte er ebenfalls. Etwa bei Eltern, deren Kinder bisher den Weg zur Schule mit dem Fahrrad zurückgelegt haben.

Dass sich der Verkehr andere Routen suche, wenn eine Straße gesperrt sei, „lässt sich nicht verhindern“, meinte Julia Schrod-Thiel. Von der Polizei habe es bisher keine Meldungen über erhöhtes Gefahrenaufkommen gegeben. Außerdem fehle die rechtliche Grundlage für weitere Einschränkungen.

Ihre Einschätzung wurde im Ausschuss nicht durchgehend geteilt. Der Grüne Bezirksverordnete Andreas Rietz verlangte beispielsweise eine Umfahrungsempfehlung über die Bundesstraße 96. Der Bürgerdeputierte Horst Mentz verwies darauf, dass es im Straßenverkehrsgesetz mittlerweile größere Spielräume für Sperrungen gebe. Bei Bauarbeiten komme es nun mal zu Einschränkungen, fand wiederum der CDU-Bezirksverordnete und Ausschussvorsitzende Hans-Peter Ott. „Bauarbeiten sind Übergangszeiten, haben aber ein sichtbares Ende“.

Die Stadträtin hat sich am Ende eventuellen Regelungen für den Durchgangsverkehr nicht völlig verschlossen. Was Änderungen im Straßenverkehrsgesetz betreffe, „schauen wir noch mal rein“. Die Bauzeit in der Schildower Straße gab sie mit eindreiviertel Jahr an. Es sehe gut aus, dass der Zeitplan eingehalten werden könne, sagte Julia Schrod-Thiel. „Aber manches haben wir auch nicht in der Hand“. Etwa weitere Arbeiten der Berliner Wasserbetriebe oder ein kalter Winter.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Vom kleinen Unternehmen zu einem Marktführer
13 Geheimnisse des Erfolgs des weltweiten Tattoo-Studio-Netzwerks VEAN TATTOO

In 13 Jahren hat sich VEAN TATTOO von einem kleinen Unternehmen zu einem internationalen Marktführer in der Tattoo-Branche entwickelt. Dieses Netzwerk ist mehr als nur Tattoos – es ist eine ganze Philosophie der Selbstdarstellung und Kunst. Anlässlich ihres 13-jährigen Bestehens teilt das Unternehmen 13 Geheimnisse, die zu seinem Erfolg geführt und geholfen haben, die Führungsposition zu halten. 1. Eine Portion Abenteuerlust und Intuition Der Gründer von VEAN TATTOO, Igor Ganzha, begann sein...

  • Mitte
  • 30.09.24
  • 92× gelesen
KulturAnzeige
Das Humboldt Forum lädt zu Thementagen ein.  | Foto: SHF / Stefanie Loos
4 Bilder

Erinnern an den Umbruch von 1989
Thementage „Transformiert euch“ im Humboldt Forum vom 3. bis 6. Oktober

Vor 35 Jahren war Berlin ein Zentrum für Umbrüche. In der DDR demonstrierten Menschen für Demokratie und gegen das Regime, auch rund um den Palast der Republik, wo heute das Humboldt Forum steht. Besonders symbolisch war der 7. Oktober 1989: Während drinnen der 40. Jahrestag der DDR gefeiert wurde, protestierten draußen Bürger*innen. Nach dem Mauerfall wurde der Palast kurzzeitig ein Ort gelebter Demokratie, bevor er im September 1990 endgültig geschlossen wurde. Mit den Thementagen...

  • Mitte
  • 20.09.24
  • 635× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Volkskrankheit Divertikulitis
Wann steht der Darm auf Messers Schneide?

Etwa jede dritte Person in Deutschland entwickelt im Laufe des Lebens Divertikel – harmlose Ausstülpungen im Dickdarm, besonders im Sigma. Diese Ansammlung von Divertikeln, bekannt als Divertikulose, nimmt mit dem Alter zu und betrifft auch zunehmend Menschen unter 45 Jahren. Wenn sich Divertikel entzünden, spricht man von Divertikulitis. Betroffene leiden oft unter Schmerzen im linken Unterbauch. Während die meisten akuten Entzündungen medikamentös behandelt werden können, erfordern schwere...

  • Reinickendorf
  • 21.09.24
  • 417× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend zu Rückenschmerzen
Ursachen und moderne Behandlungsmethoden

Leiden Sie unter Rückenschmerzen und möchten mehr über deren Ursachen sowie moderne Therapiemöglichkeiten erfahren? Unser Infoabend bietet Ihnen wertvolle Einblicke in das Thema und zeigt Wege auf, wie Sie Ihre Rückenschmerzen wirksam lindern können. Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums, wird Ihnen in einem informativen Vortrag die...

  • Reinickendorf
  • 28.09.24
  • 148× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Meniskusriss und Kreuzbandverletzung
Sportunfall – Was nun?

Ein Sportunfall kann schwerwiegende Folgen für die Kniegelenke haben. Verletzungen am Meniskus oder Kreuzband sind häufig und beeinträchtigen nicht nur die Mobilität, sondern auch die Lebensqualität. Doch welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Wann ist eine Operation notwendig, wann reicht eine konservative Behandlung? Unsere Expert:innen Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, informieren bei unserem Infoabend umfassend über...

  • Pankow
  • 28.09.24
  • 135× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Foto: Caritas-Klinik Dominikus Berlin-Reinickendorf gGmbH

Schonende und komfortable OP-Methode
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit und Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt, wie individuell auf...

  • Reinickendorf
  • 28.09.24
  • 169× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.