Parteien einigen sich auf Sperre für Durchgangsverkehr
Modalfilter fürs Waldseeviertel

Zur Entspannung des Pendlerverkehrs geht der Bezirk neue Wege. Die Schildower Straße und die Elsestraße sollen an der Landesgrenze für den motorisierten Verkehr gesperrt werden.

Auf dieses Vorgehen haben sich im Verkehrsausschuss alle sechs in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vertretenen Parteien geeinigt. Die am 13. Februar gefallene Ausschussentscheidung muss noch auf der BVV-Sitzung am 11. März bestätigt werden.

Danach werden auf der Schildower Straße und der Elsestraße jeweils am Ortsausgang sogenannte temporäre Modalfilter installiert. Das werden vermutlich massive Blumenkübel auf der Fahrbahn sein, die dann nur noch Fußgängern und Radfahrern das Passieren ermöglichen.

Waldseeviertel ist beliebter Schleichweg

Die einstimmige Ausschussentscheidung ist das vorläufige Ende einer jahrelangen Diskussion, wie die Straßen des Waldseeviertels vom wachsenden Durchgangsverkehr entlastet werden können. Die sind angesichts der oft überlasteten Bundesstraße 96 bisher attraktive Schleichwege morgens in die Stadt hinein und nachmittags und abends wieder hinaus.

Eine Bürgerinitiative vor Ort beklagt, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen wie Tempo 30, Gehwegvorstreckungen und die Sperrung ohnehin illegaler Überfahrten keine Erleichterung brachten. Wenn es darum gehe, schnell vorwärts zu kommen, seien vielen Pendlern Verkehrsregeln schlichtweg egal, beschreiben Anwohner die tägliche Lage.

Bürger sollen Veränderungen
im Sommer diskutieren

Bis zum Sommer soll dann geprüft werden, welche Auswirkungen die Sperrungen für den Autoverkehr in der Region haben. Die Ergebnisse werden auf einer Bürgerversammlung im Sommer diskutiert. Das jetzt beschlossene Vorgehen hat noch eine Unsicherheit: Die dauerhafte Sperrung einer Straße seitens des Bezirksamtes für den motorisierten Verkehr könnte juristisch angreifbar sein.

Einer der Sprecher der Bürgerinitiative Waldseeviertel, Karl Michael Ortmann, bedankte sich ausdrücklich für die Ausschussentscheidung. Anwohner aus Glienicke äußerten dagegen ihren Unmut. Sie fürchten eine stärkere Belastung ihrer Hauptstraße durch den Verkehr in Richtung Bundesstraße 96. Die dortige Grundschule hat ihre Bedenken schon in einem Brief formuliert.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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