Durchgangsverkehr in Wohnstraßen
Wo es richtig laut ist

Beim Lärmaktionsplan des Landes Berlin gab es gleich drei Treffer in der Schildower Straße in Hermsdorf. Auch die Veitstraße in Tegel gilt als besonders laut.

Wer die Karte des Lärmaktionsplans mit den 51 lautesten Orten der Stadt sieht, stolpert über gleich drei Treffer in der Schildower Straße. Die Wohnstraße, die von der Stadtgrenze zu Glienicke bis zur Berliner Straße in Hermsdorf führt, ist zumindest aus Bürgersicht eine der lautesten Straßen in Berlin. Der Lärmaktionsplan beruht auf Angaben von Bürgern, die diese im April und Mai vergangenen Jahres online eingeben konnten.

Die Belastung der Wohnstraße kommt vom Pendlerverkehr aus Brandenburg, der hier schneller vorankommt als auf der Hauptverkehrsstraße. Wegen der kürzeren Strecke empfehlen zudem viele Navigationssysteme die Strecke durch das Wohn- und Naherholungsgebiet am Waldsee. Nach Beobachtungen von Anwohnern setzt der Pendlerverkehr schon vor fünf Uhr morgens ein.

Maßnahmen des Bezirks wie die Tempo-30-Zone, Sperrung für den Schwerlastverkehr und Straßeneinengungen haben die Zahl der Durchfahrenden offenbar nicht verringert.

Täglich 6000 Autos
am Waldsee unterwegs

Verkehrserhebungen der Gemeinde Glienicke mit Bezug auf die dortigen Zufahrtsstraßen ergeben, dass täglich rund 6000 Autos am Waldsee unterwegs sind. Das Land Berlin hofft nun darauf, in Zusammenarbeit mit den brandenburgischen Behörden die Durchfahrt noch weniger attraktiv zu machen.

Die Junge Union Reinickendorf (JU) hat der Verkehrslenkung Berlin eine Ampellösung an der Landesgrenze vorgeschlagen, die die Durchfahrt mittels Verzögerung unattraktiv machen könnte. Sollte dieses nicht funktionieren, schlägt die JU die Sperrung für den Individualverkehr vor.

Als besonders laut gilt auch die Veitstraße in Tegel. Vorhandene Tempo-30-Grenzen, die allerdings nicht durchgängig gelten, werden nach Angaben von Anwohnern selten eingehalten, zudem sorgt ein teilweise alter Fahrbahnbelag für laute Fahrgeräusche. Die Sanierung scheiterte bisher an fehlendem Geld. Jetzt werden Sanierungen bis ins kommende Jahr in Aussicht gestellt. Die Verkehrslenkung Berlin soll zudem den Ersatz eines Zebrastreifens durch eine Fußgängerampel prüfen.

Die Karte der lautesten Orte ist hier einzusehen: https://bwurl.de/148j

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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