Bahnhof Schöneweide muss für Behinderte zugänglich bleiben

Bis 2021 wird der Bahnhof Schöneweide umgebaut. Die Anwohner wollen dabei mitreden. | Foto: Ralf Drescher
2Bilder
  • Bis 2021 wird der Bahnhof Schöneweide umgebaut. Die Anwohner wollen dabei mitreden.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Noch mindestens drei Jahre lang wird am Bahnhof Schöneweide gebaut. Viele Planungen stehen schon fest. Mit einem Teil von will sich die Bürgerinitiative Johannisthal allerdings nicht abfinden.

Die Gruppe besteht aus zwölf aktiven Anwohnern, die sich am Rand einer Stadtteilkonferenz des Bezirksamts im vergangenen Sommer zusammengefunden hatten. Ihr Hauptinteresse gilt dem Umbau des Bahnhofs Schöneweide. „Neben den mehrfachen Bauverzögerungen können wir nicht akzeptieren, dass die S-Bahnsteige wegen der Arbeiten mehrere Monate nicht für Behinderte und ältere Menschen nutzbar sind. Sobald die Bahnhofshalle und die dortigen Zugänge gesperrt und abgerissen werden, stehen in Schöneweide keine Fahrstühle mehr zur Verfügung“, kritisiert Sonja Kemnitz, eine der Sprecherinnen der Bürgerinitiative.

Aber die Forderungen der engagierten Anwohner gehen noch weiter. Gar nicht gut kam bei ihnen die Ankündigung der Deutschen Bahn an, beim neuen S- und Regionalbahnhof Schöneweide auf öffentliche Toiletten zu verzichten. „Da beruhigt uns auch nicht das Schreiben der Bahn, dass es am Standort ein Toilettenkonzept geben wird. Mit zwei Walltoiletten ist das doch nicht getan. Zu einem größeren Bahnhof gehören einfach öffentliche Toiletten“, fordert Walter Dallmann, der zweite Sprecher der Bürgerinitiative.

Kritisiert wird auch die mangelnde Abstimmung zwischen Deutscher Bahn, BVG und Bezirksamt, die ja künftig gemeinsam das Umfeld gestalten müssen. Während die Bahn für Bahnsteige, Treppen und neues Bahnhofsgebäude zuständig ist, plant die BVG die Verlegung der Straßenbahntrasse und eine neue Haltestelle zwischen Bahnhof und Einkaufszentrum. Der Bezirk wird nach Abschluss dieser Arbeiten den Bahnhofsvorplatz neu gestalten. Und auch für den durch Umverlegung der Straßenbahn frei gewordenen Straßenraum gibt es bei der Bürgerinitiative bereits Ideen. „Wir fordern eigene Fahrradstreifen unter der Bahnbrücke, um den Radverkehr auch in diesem Bereich sicherer zu machen“, sagt Walter Dallmann.

Und auch in Sachen Erreichbarkeit der Bahnsteige für Behinderte während der Bauphase ist für die Anwohnerinitiative noch nicht das letzte Wort gesprochen. „Ein provisorischer Fahrstuhl wäre nach Angaben der Bahn zu teuer. Dass kann doch keine Antwort sein, die Bahn entscheidet hier über die Lebensqualität Tausender Anwohner und Bahnkunden. Wie sollen sie dann in die S-Bahn steigen, um zu den Ärztehäusern in Adlershof zu kommen?“, ärgert sich Sonja Kemnitz. Auf alle Fälle wollen sie gemeinsam mit ihrer Bürgerinitiative an den Themen dran bleiben.

Zu erreichen ist die Gruppe über den Regionalkoordinator für Johannisthal, Bastian Ignaszewski: bastian.ignaszewski@ba-tk.berlin.de oder 902 97 22 03.
Bis 2021 wird der Bahnhof Schöneweide umgebaut. Die Anwohner wollen dabei mitreden. | Foto: Ralf Drescher
Nach dem Umbau soll der Bahnhof sein Schmuddelimage verlieren. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 544× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 833× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 811× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.189× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.