Die Autobahn in der Nachbarschaft
Grundsteinlegung für knapp 600 Wohnungen und eine Kita im Eisenhutweg
Wieder wird im Bezirk eine Baulücke geschlossen. Auf einer 32 000 Quadratmeter großen Fläche, die direkt an die A113 grenzt, werden bis 2027 insgesamt 583 Wohnungen gebaut, dazu eine Kita mit 104 Plätzen. Das neue Quartier auf dem Grundstück Eisenhutweg 54-76 wird vom Projektentwickler KW-Development errichtet und schlüsselfertig an die degewo übergeben.
Rund 59 Prozent der Wohnungen fördert das Land Berlin. Das bedeutet, dass die Nettokaltmiete bei 6,50 Euro pro Quadratmeter liegt. Die restlichen Wohnungen würden nach heutigem Stand für elf Euro pro Quadratmeter vermietet. „Das Grundstück hier ist als Gewerbefläche jahrelang wie Sauerbier angeboten worden. Niemand wollte es haben“, blickte Bürgermeister Oliver Igel (SPD) in seiner Rede bei der Grundsteinlegung Anfang Juni zurück. Aus diesem Grund sei schließlich entschieden worden, dass dort Wohnungen entstehen – und die werden aufgrund der großen Nachfrage dringend gebraucht. „Das ist ein wichtiges Bauprojekt“, betonte Igel deshalb. Um Kritik vorzubeugen, trat der Bürgermeister den bei solchen Bauprojekten üblichen Vorwürfen der nicht mitwachsenden Infrastruktur direkt entgegen. So werde die steigende Nachfrage nach Schulplätzen durch die zum Schuljahr 2026/2027 fertig werdende neue Gemeinschaftsschule an der Hermann-Dorner-Allee, Ecke Eisenhutweg aufgefangen. Sowohl Fachärzte und Ärztehäuser als auch Lebensmittelgeschäfte seien laut Igel bereits ausreichend in der Gegend vorhanden.
Wie Christoph Beck, Vorstandsmitglied bei der degewo, mitteilte, sei auch die Verkehrsanbindung gut. Dazu gehören zwei Buslinien (160 und 163) und zwei nur wenige Hundert Meter entfernte Autobahnauffahrten zur A113. Im Quartier sollen 274 Parkplätze, ein Teil davon in einer Tiefgarage, und mehr als 1000 Fahrradstellplätze entstehen. „Es ist ein guter Standort zum Wohnen, trotz der Nähe zur Autobahn“, meint Beck. Das Areal grenzt direkt an die Schallschutzwand. Vom Verkehrslärm sollen die künftigen Bewohner allerdings kaum etwas mitbekommen. Geplant ist, dass nahe der Autobahn die mit sieben Geschossen höchsten Wohnhäuser entstehen. Damit soll zugleich ein zusätzlicher Schallschutz für die weiteren Gebäude zum Eisenhutweg hin gewährleistet werden. Entlang der Straße sollen einzelne Stadtvillen und Häuser gebaut werden, die sich von der Höhe her an die Einfamilienhäuser gegenüber anpassen. Die Dächer sollen begrünt, außerdem 60 Bäume gepflanzt werden. Geplant sind auch Spielplätze in den grünen Innenhöfen.
Eine nette Anekdote hatte Christoph Beck zur Grundsteinlegung parat. Die auf dem Grundstück heimische Dorngrasmücke habe für eine etwa einjährige Verzögerung gesorgt. Ein Brutpärchen der Vogelart werde nun im Landschaftspark Johannisthal ein Zuhause finden. „Wenn wir hier eine Privatstraße haben sollten, nennen wir sie vielleicht Dorngrasmückenstraße“, erzählte er.
„Der Standort Adlershof ist eine Berliner Erfolgsgeschichte. Er ist das Ergebnis von mehr als 20 Jahren harter und kontinuierlicher Arbeit. Die Arbeit hat sich gelohnt. Das Land Berlin hat mit seinen Partnern einen Stadtteil geschaffen, der Medienschaffende, Technologieexperten und Wissenschaftler aus der ganzen Welt anzieht. Immer mehr Menschen wollen hier nicht nur arbeiten, forschen und lernen, sondern auch wohnen“, sagte Bausenator Andreas Geisel (SPD). Dass bezahlbarer Wohnraum entsteht, werde Adlershof noch populärer machen. Im Frühjahr 2027 soll das Quartier vollständig fertig werden. Bezugsfertig sollen die ersten Wohnungen und auch die Kita bereits 2024 oder 2025 sein.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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