Richtfest für die „Johannisgärten“
Howoge baut 314 Wohnungen auf früherem Fabrikgelände
Am 26. Juni ging über dem Grundstück an der Straße am Flugplatz der Richtkranz hoch. Ein wichtiger Termin auch für Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke).
Denn auf dem rund 2,6 Hektar großen Grundstück entstehen 314 Wohnungen. Bauherr ist das kommunale Unternehmen Howoge, das bereits an mehreren Stellen im Bezirk Wohnungen baut. Hier am Rand des Landschaftsparks Johannisthal-Adlershof (ehemaliger Flugplatz) entstehen um fünf Innenhöfe insgesamt 20 Häuser. Die Gebäudehöhe variiert zwischen zwei und fünf Etagen, um einen Übergang zur Bebauung mit Eigenheimen im Umfeld zu schaffen. Sechs Häuser entstehen in umweltfreundlicher Holz-Hybridbauweise, weitere 13 im Massivbauweise und ein Haus in Kombination beider Bauweisen.
Gedacht ist die Wohnanlage als weitgehend autofreies Quartier, die Fahrzeuge der Bewohner finden in einem Parkhaus Platz. Dort soll es auch Ladestationen für Elektrofahrzeuge geben, außerdem ist ein Car-Sharing-Angebot geplant. Eine Tagespflege für 25 Kinder, vier Geschäfte und eine DHL-Packstation werden das kleine Wohngebiet ergänzen. “Die Howoge ist mit diesem Bauvorhaben ein guter Partner, um das Quartier um preis- und belegungsgebundenen Wohnraum zu ergänzen“, freute sich Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher in ihrer Rede zum Richtfest. Dem stimmte der ebenfalls eingeladene Bürgermeister Oliver Igel (SPD) zu. „Treptow-Köpenick ist ein wachsende Bezirk. Ursprünglich hatten wir für 2030 die Prognose für 273 000 Einwohner. Die werden vermutlich schon in zwei Jahren erreicht. Wir sind dringend auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen“, sagt er.
Immerhin 50 Prozent der Wohnungen fallen nach Fertigstellung unter die Belegungsbindung, kosten 6,50 Euro je Quadratmeter kalt und werden an Interessenten mit Wohnberechtigungsschein abgegeben. Die anderen Wohnungen kosten knapp unter zehn Euro je Quadratmeter. Im Bauantrag hat die Howoge Baukosten von rund 44 Millionen Euro angegeben. Im Sommer 2021 sollen die ersten Bewohner einziehen.
Auf dem Grundstück befand sich früher eine Chemiefabrik. Die Temmler-Werke haben hier im Zweiten Weltkrieg das Aufputschmittel Pervitin hergestellt, mit dem Flugzeugbesatzungen und Panzerfahrer regelrecht gedopt wurden. Zu DDR-Zeiten füllte Berlin Chemie Medikamente ab, nach der Wende lag das Areal brach.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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