Buch über die Johannisthaler Filmgeschichte
NS-Propagandafilme und Synchronisationen in der DDR

Dass Johannisthal lange eine wichtige Filmproduktionsstätte war, wissen viele Berliner nicht mehr. | Foto: Denise Jans, Unsplash
  • Dass Johannisthal lange eine wichtige Filmproduktionsstätte war, wissen viele Berliner nicht mehr.
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Hundert Jahre nach Gründung der Johannisthaler Filmanstalten (Jofa) ist ein Jubiläumsbuch über deren wechselvolle Geschichte erschienen. In „Berlins vergessene Traumfabrik – Johannisthaler Filmgeschichte(n)“ blickt der Autor Wolfgang May auf die wichtigsten Geschehnisse zurück.

Darin eingeschlossen sind die Entwicklungen vom Stummfilm zum Tonfilm in der Weimarer Republik. „Mit der Machtübernahme der deutschen Faschisten wurden die inzwischen der ‚Tobis‘ gehörenden Ateliers Teil der gleichgeschalteten deutschen Filmindustrie. Unter dem Label ‚Tobis-Filmkunst GmbH‘ kamen aus Johannisthal jährlich bis zu einem Drittel der vom Goebbels-Ministerium geforderten Propaganda- und Unterhaltungsfilme in die deutschen Kinos.“

Nach dem Zweiten Weltkrieg, so wird im Buch beschrieben, waren die Ateliers bis zu ihrer Schließung 1969 ein Produktionsort der neugegründeten DEFA, der ersten Nachkriegs-Filmgesellschaft in Deutschland. Außerdem informiert Wolfgang May auch über die Ansiedlung anderer Einrichtungen der Filmindustrie rund um die Johannisthaler Ateliers. Es geht beispielsweise um die ab 1921 entstandenen Kopierwerksfilialen bis hin zum zentralen DEFA-Kopierwerk.

Von damals nach heute

„Ab 1945 wurde Johannisthal auch zentraler Standort der Filmsynchronisation. Beginnend mit einer Arbeitsgruppe kamen aus dem späteren DEFA-Studio die Synchronfassungen der ausländischen Spielfilme für die Kinos und das Fernsehen der DDR“, erklärt der Autor. Auch die darauffolgenden Jahrzehnte werden beleuchtet und es gibt einen Überblick darüber, was von diesen Einrichtungen bis heute geblieben ist und wie Treptow-Köpenick mit dieser Filmgeschichte umgeht.

Erhältlich ist das Buch, das mit Sondermitteln der Bezirksverordnetenversammlung unterstützt wurde, für 20 Euro zuzüglich Versandgebühr beim Kulturring Berlin/ Kulturbund Treptow, Ernststraße 14/16. Die Bestellung ist unter 53 69 65 34 oder suedost@kulturring.berlin möglich. Anfang September wird am Gründungsstandort der Jofa in der Straße am Flugplatz 6 A in Johannisthal eine Erinnerungstafel enthüllt.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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