"Das Positive stand immer im Vordergrund": Dora und Karlheinz Rettig feiern Eiserne Hochzeit

Die Hochzeit in Leipzig am 1. Juli 1950. | Foto: Repro: Drescher
2Bilder
  • Die Hochzeit in Leipzig am 1. Juli 1950.
  • Foto: Repro: Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Johannisthal. Wer seinen 65. Hochzeitstag, die Eiserne Hochzeit, feiert, hat schon ein gesegnetes Alter. Dora (88) und Karlheinz Rettig (87) verleben das Jubiläum sogar bei guter Gesundheit.

Seit über einem halben Jahrhundert wohnen die gebürtigen Leipziger nun schon in Johannisthal. „Wir kannten uns bereits mit 13 Jahren, damals in der Schule. Später haben wir uns aber aus den Augen verloren“, erzählt Dora Rettig.

Wiedergefunden haben sie sich erst 1948, das war noch in Leipzig. Da war Karlheinz Rettig schon Schlosser in einer Firma für Feuerungsanlagen und die junge Frau hatte orthopädische Kinderkrankenschwester gelernt.

Am 1. Juli 1950 wurde geheiratet, in einer Leipziger Gaststätte. Die Geschenke fielen fünf Jahre nach dem Kriegsende eher bescheiden aus. Das wichtigste war ein großes Kuchenbrett, mit dem der Kuchen zum Abbacken zum Bäcker transportiert wurde, erinnern sich beide. „Und viele schöne Blumen“, sagt Dora Rettig. Zur Sparsamkeit erzogen, wurde das Kuchenbrett später, als man nicht mehr beim Bäcker backen ließ, nicht einfach in den Abfall geworfen. „Daraus habe ich eine Spielzeugeisenbahn für unseren Sohn gebastelt“, erzählt Karlheinz Rettig.
Seit 1963 lebt das Ehepaar nun schon in Johannisthal. Der neue Arbeitgeber von Karlheinz Rettig, ein Unternehmen für Dampferzeugerbau, hatte neben dem Job damals auch eine Neubauwohnung an der Springbornstraße besorgt. Bis zur Rente 1993 hat Rettig bei der Firma gearbeitet.

Mit dem Ruhestand kam dann allerdings keineswegs der Müßiggang. „Ich habe eine Tochter und den Sohn beim Hausbau unterstützt“, erzählt Karlheinz Rettig. „Und wir haben viele schöne Reisen gemacht, waren unter anderem in Schottland, Ägypten, in der Türkei und in Slowenien“, ergänzt Dora Rettig.

Inzwischen reisen die beiden Senioren nicht mehr ganz so weit weg. Zum Familienurlaub geht es jetzt in die Prignitz oder nach Mecklenburg. „Wir haben unser gutes Leben gehabt und genießen es nun ohne Verpflichtungen. Das Positive stand immer im Vordergrund, so hält eine Ehe auch wie bei uns 65 Jahre lang“, meinen beide gemeinsam.

Das mit den fehlenden Verpflichtungen stimmt nicht ganz, denn Dora Rettig strickt immer noch gern Pullover und dafür hat sie mit drei Kindern, fünf Enkeln und vier Urenkeln genügend Abnehmer. Und Karlheinz Rettig sitzt gern am Computer, hört Musik oder liest ein gutes Buch.

Jetzt wird aber erst einmal das Eiserne Ehejubiläum gefeiert. Wie vor 65 Jahren zur Hochzeit geht es wieder in eine Gaststätte, denn die Verwandtschaft passt in keine normale Wohnung.

RD

Die Hochzeit in Leipzig am 1. Juli 1950. | Foto: Repro: Drescher
Dora und Karlheinz Rettig auf ihrem grünen Balkon in Johannisthal. Hier muss natürlich regelmäßig gegossen werden. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 579× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 862× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 838× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.217× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.