Neuer Polizeichef im Amt
Polizeidirektor Andreas Knüppel leitet jetzt den Abschnitt 65
Seit August 2018 wurde der Polizeiabschnitt 65 am Segelfliegerdamm kommissarisch geleitet. Jetzt gibt es einen neuen Chef. Polizeidirektor Andreas Knüppel (56) hat Mitte April die Dienststelle übernommen.
Knüppel ist Berliner, wohnt in Reinickendorf, und hat vor 40 Jahren bei der Polizei angefangen. „Ich war damals 16. Bereits in der Ausbildung gab es 1250 Mark im Monat, das hatte kein anderer Lehrherr zu bieten“, erinnert er sich. Fünf Jahre Einsatzhundertschaft, fast tägliche Einsätze gegen Hausbesetzer, waren die erste Station. „Ich habe dann 1988 mein Abitur nachgeholt und an der Fachhochschule den Kommissarlehrgang absolviert“, berichtet der Beamte. Damit wechselte er in den gehobenen Dienst.
Einige Jahre später und nach erneutem Besuch einer Polizeiakademie ging es im höheren Dienst weiter. „Ich habe in den letzten Jahren mehrere Polizeiabschnitte geleitet, zuletzt in Prenzlauer Berg und in Nikolassee“, erläutert Andreas Knüppel.
Mit seinen 210 Mitarbeitern ist er für das 42 Quadratkilometer große Gebiet des früheren Bezirks Treptow zuständig, 130 000 Menschen leben hier. Das entspricht der Bevölkerungszahl einer Großstadt.
Seine Feuertaufe im Südosten Berlins hat Andreas Knüppel allerdings im benachbarten Köpenicker Abschnitt 66 erlebt. „Ich war bei zwei Heimspielen des 1. FC Union Einsatzabschnittsleiter. Vor allem der Einsatz beim Spiel gegen Magdeburg war nicht ohne. Bereits im Vorfeld gab es Hinweise auf Auseinandersetzungen. Leider sind dann einige Kollegen durch Steinwürfe verletzt worden“, berichtet Andreas Knüppel.
Ansonsten hat er sich in den vergangenen Wochen ein Bild vom neuen Abschnitt gemacht, die Dienststellen von Bundeswehr und Bundespolizei besucht und auch den Bürgermeister kennengelernt. Ebenfalls war er beim Fest der Demokratie und beim Leserforum der Berliner Morgenpost. „Auch da konnte ich mir gut ein Bild von der Situation im Abschnitt machen“, so Polizeidirektor Knüppel.
Ohnehin wird er in den nächsten Wochen mit seinen Dienstgruppen unterwegs sein, um den Abschnitt noch besser kennenzulernen. Und dann er hat immer den Blick vom Fahrrad aus auf „sein“ Revier. „Ich radele jeden Tag von Reinickendorf zur Arbeit, das sind in einer Richtung 30 Kilometer“, erklärt der sportliche Beamte.
Im Abschnitt 65 gibt es mehrere sicherheitsrelevante Bereiche, darunter das Planungsamt der Bundeswehr, die Bundespolizeidirektion Berlin, das Bundeskriminalamt und das gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum in der früheren Grenztruppenkaserne, außerdem das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park. Von Bedeutung aus sicherheitstechnischer Sicht ist auch der Wissenschaftsstandort Adlershof. „Auch die Situation am Bahnhof Schöneweide mit dem Lager von Obdachlosen ist aus polizeilicher Sicht nicht zufriedenstellend. Da werden wir uns mit dem Bezirk noch besser vernetzen und das Ordnungsamt mit ins Boot holen“, sagt Polizeidirektor Andreas Knüppel. Kurz nach der Dienstaufnahme im Bezirk wurde er als Leiter eines Schwerpunktabschnitts vom Polizeioberrat zum Polizeidirektor befördert.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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