Retter aus dem fernen München
Zwei bayerische Feuerwehrleute halfen gestürztem Senior
Der Einsatz der beiden Feuerwehrmänner aus München war der Pressestelle der dortigen Berufsfeuerwehr sogar eine Meldung wert. Matthias Cestar und Reiner Wüschem sind am Bahnhof Schöneweide (Berliner Woche berichtete) einem Rentner zu Hilfe gekommen.
Die beiden Beamten weilten im März im Rahmen eines Austauschaufenthalts in Berlin. „Dabei lernen wir Taktik und Arbeitsweise der Berliner Feuerwehr kennen, sind direkt in den Dienst einer Wache eingebunden“, erklärt Matthias Cestar. Der 31-Jährige und sein gleichaltriger Kollege wohnten in einer Gästewohnung auf der Feuerwache am Groß-Berliner Damm. Am 19. März hatten sie einen dienstfreien Tag und wollten vom S-Bahnhof Schöneweide aus in die Innenstadt. Gegen 9.30 Uhr kamen sie an der Kreuzung Sterndamm/Südostallee vorbei. „Schon vom Weitem habe ich gesehen, dass ein älterer Mann auf dem Weg durch eine Grünanlage gestolpert ist. Er lag dann auf dem Boden und hatte eine große Platzwunde am Kopf“, berichtet Reiner Wüschem. Während er den Notruf wählte, griff sein Kollege beherzt zu. Mit Papiertaschentüchern, die ihm eine Passantin reichte, konnte er die Blutung stillen. Rund eine Minute nach dem Anruf in der Feuerwehrzentrale hörten die Münchener bereits das Sondersignal des Rettungsfahrzeugs, das die nahe Feuerwache Treptow verließ. „Unsere Berliner Kollegen haben den Fall dann übernommen und den Verletzten in ein Krankenhaus gebracht. Er hatte uns noch erzählt, dass er Blutverdünner nimmt, auch deshalb war schnelle Hilfe schon wichtig“, erklärt Matthias Cestar.
Eigentlich wollten die beiden Bayern aus ihrer Hilfe keine Staatsaktion machen. Schließlich sind sie als Beamte und Retter quasi immer im Dienst, in München und natürlich auch in Berlin.
Ihren dreiwöchigen Austauschdienst haben sie auf den Feuerwachen Urban und Schöneberg verbracht und bei Einsätzen viele Erfahrungen gesammelt. Ihrer Einschätzung nach ist die Ausrüstung der Münchener Feuerwehr einen Kick moderner. „Es gibt aber auch Geräte, die wir in München gut gebrauchen könnten. „Ich hatte in den letzten Tagen einen Einsatz, da musste eine Wohnungstür geöffnet werden, um einer hilflosen Person schnell zu helfen. Das haben meine Kollegen mit einer Ramme gemacht, wie sie sonst bei Polizeiaktionen zum Einsatz kommt. Das schreibe ich in meinen Bericht als Verbesserungsvorschlag, damit vielleicht auch bei uns solche Geräte angeschafft werden“, sagt Matthias Cestar.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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