Am 17. September wäre der Nazigegner 100 Jahre geworden

Volker Thiel vom Partnerschaftsverein Treptow-Köpenick und Bürgermeister Oliver Igel bei der Ehrung. | Foto: Ralf Drescher
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Johannisthal. Hans Schmidt wurde am 17. September 1914 in Adlershof geboren, in diesen Tagen hätte er seinen 100. Geburtstag feiern können. Er konnte es nicht, denn er starb bereits am 26. August 1944.

Der Wehrmachtsfeldwebel, der die Funkstelle von Generalfeldmarschall Kesselring im italienischen Albinea leitete, hatte Kontakt zu Partisanen aufgenommen, weil er den Krieg in dieser Region beenden wollte. Beim Versuch einer Übergabe der Funkstelle an italienische Partisanen wurde er vermutlich verraten, er widersetzte sich der Verhaftung und wurde auf der Stelle erschossen.

"Ich gehe gerne zu 100. oder sogar 105. Geburtstagen. Gern wäre ich auch zum Geburtstag von Hans Schmidt gegangen. Er konnte nicht einmal seinen 30. Geburtstag feiern", sagte Bürgermeister Oliver Igel während einer Ehrung zum 100. Geburtstag des Nazigegners.

Die Ehrung fand am Gedenkstein auf dem Albineaplatz in Johannisthal statt, der an mehrere Opfer des NS-Regimes, darunter auch anHans Schmidt erinnert. Albinea, die Stadt, in der Schmidt wenige Monate vor Kriegsende erschossen wurde, ist inzwischen Partnerstadt von Treptow-Köpenick. Im nahen Adlershof erinnert eine Straße an Hans Schmidt. Der katholische Geistliche von Albinea hatte 1944 dafür gesorgt, dass die eilig verscharrten deutschen Soldaten, die mit Schmidt zusammen erschossen worden waren, neu beigesetzt und namentlich benannt wurden. Schmidts Grab befindet sich auf einem deutschen Soldatenfriedhof in der Nähe des Gardasees.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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