Kein Grillplatz mehr auf dem Flugfeld
Zu viele Schäden – Erhalt der Natur hat Vorrang

Der Grillplatz im Landschaftsschutzgebiet des ehemaligen Flugfelds Johannisthal soll nach einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung renaturiert werden. Grillen ist dort nicht mehr möglich. Die Suche nach einem alternativen Standort läuft.

Seit 2012 konnte im Landschaftspark Johannisthal gegrillt werden. Damit verbunden war die Auflage, den Platz zu beobachten, um eine Überfrequentierung zu vermeiden und auch das verbotene Feuerentfachen zu unterbinden. Es stellte sich jedoch heraus, dass die „unsachgemäße Nutzung“ überwog, wie das Bezirksamt mitteilt. In den vergangenen zehn Jahren hätten die Schäden deutlich zugenommen. Die Bilanz: starke Vermüllung, hinterlassene Grills, Kohle, Asche, Essensreste und Scherben. Noch brennenden Kohle oder Holz landete direkt auf dem Boden. Kleintransporter fuhren illegal auf das Gelände, um ganze Schafe und Schweine auf extra großen Grills zu braten. Zudem wurde der vorgegebene Platz unerlaubt ausgeweitet.

„Die jährliche Bilanz der Schäden ist nicht mehr akzeptabel und zu verantworten“, sagt Stadträtin Claudia Leistner (Bündnis90/Grüne), zuständig für Grünflächen und Umwelt. „Dem Erhalt der Natur ist die Priorität einzuräumen“. Leistner verweist zudem darauf, dass der Grillplatz in den vergangenen Jahren im Frühling, Sommer und auch im Herbst wegen Trockenheit und der damit erhöhten Brandgefahr gesperrt werden musste.

Im Kernbereich des Landschaftsparks liegt ein Naturschutzgebiet, das nicht betreten werden, darf, die angrenzenden Flächen sind Landschaftsschutzgebiet. Durch die zunehmende Wohnbebauung und Versiegelung zunimmt erhöht sich der Nutzungsdruck, da immer mehr Besucher kommen. Mit der Renaturierung des Grillplatzes sollen die Naturgüter und die Lebensgrundlagen für Tiere und Pflanzen gesichert werden.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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