Baustart für die Tram mit der Kettensäge
Auf Antrag der BVG werden für den Bau der neuen Strecke 53 Bäume gefällt

Baumfällungen für den Bau einer barrierefreihen Haltestelle auf der neuen Tramtrasse. | Foto: Ralf Drescher
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Alarm bei Anwohnern am Groß-Berliner Damm. Als Mitarbeiter einer Landschaftsbaufirma am 11. Februar mit der Motorsäge im Umfeld des Rewe-Markt erste Bäume gefällt hatten, riefen sie in der Redaktion an.

Gleich vorneweg, die Aktion, der insgesamt 53 Linden und Eschen zum Opfer fallen, ist genehmigt und hat ihren Grund. Die Bäume müssen im Vorfeld des für den 19. Mai geplanten Baustarts der neuen Straßenbahnverbindung von Adlershof über den Groß-Berliner Damm nach Johannisthal verschwinden.

Die Linden waren in den Jahren 2006 bis 2010 im Rahmen des Ausbaus des Groß-Berliner Damms gepflanzt worden. Dabei war der schon geplante Bau der Straßenbahntrasse bereits berücksichtigt worden. Sogar an eine Wurzelsperre, die ein Einwachsen der Bäume in den Gleisbereich verhindert, wurde gedacht.

Trotzdem müssen die Bäume jetzt weg. Der Grund: „Seit der Pflanzung vor über zehn Jahren haben sich Richtlinien zur Barrierefreiheit von Haltestellen geändert. Für neue Fahrzeuge müssen längere Haltestellen gebaut werden. Ddazu kommen die sogenannten Z-Übergänge für Fußgänger, in denen Passanten schräg mit Blickrichtung auf eine möglicherweise nahende Straßenbahn über den Gleiskörper geführt werden“, teilt das Straßen- und Grünflächenamt in einer Pressemeldung mit. Nach dessen Aussage fallen allein im Bereich der Einmündung der Hermann-Dorner-Allee in den Groß-Berliner Damm 20 junge Linden dem Bau eines von der BVG geforderten Kehrgleises zum Opfer.

Die Fällungen müssen bis zum 29. Februar abgeschlossen sein. Im Rahmen einer Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme wird die BVG neue Bäume im Umfeld der Straßenbahntrasse pflanzen lassen. Derzeit wartet die Bauabteilung der BVG auf die Baugenehmigung. Am 19. Mai soll der Straßenbahnausbau mit einem offiziellen ersten Spatenstich am Groß-Berliner Damm beginnen.

Die Inbetriebnahme der 2,7 Kilometer langen Neubaustrecke mit ihren fünf Haltestellen ist für 2021 geplant. Die Kosten sind mit 16,5 Millionen Euro veranschlagt. Die BVG rechnet auf diesem Streckenabschnitt mit 12 000 Fahrgästen pro Tag. Verkehren werden hier wahrscheinlich die Linien 61, 63 und M 17.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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