Sozial und ökologisch gut geplant
Auszeichnung für eine junge Genossenschaft

So oder so ähnlich könnte es aussehen, wenn das Projekt umgesetzt worden ist. | Foto:  ARGE WaTa Architekten GbR
  • So oder so ähnlich könnte es aussehen, wenn das Projekt umgesetzt worden ist.
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Mit dem ersten Preis im Wettbewerb „Berlins Soziales Unternehmen 2022“ wurde die erst vor einem Jahr gegründete Genossenschaft GSP eG geehrt.

Damit würdigt die Senatsverwaltung für Wirtschaft Unternehmen deren herausragendes soziales Engagement. Der GSP eG wurde der Preis in der Kategorie „Mensch“ verliehen. Aktuell plant die GSP eG nämlich ihr ganz besonderes Bauvorhaben „Wallensteinstraße“. Dabei handelt es sich zum einen um eines der der größten genossenschaftlich getragenen Holzbauprojekte Berlins, zum anderen entstehen in diesem Quartier zu einem Drittel Sozialwohnungen.

Die Genossenschaft baut an der Wallensteinstraße 65/66 bis Ende 2025 insgesamt 193 Wohnungen. Neben 78 Wohnungen für Menschen mit Wohnberechtigungsschein und drei rollstuhlgerechten Wohnungen sind eine Kita, Pflegeeinrichtungen sowie Begegnungsräume für die Nachbarschaft geplant. Bei der Zuteilung der Wohnungen achtet die Genossenschaft auf Diversität und vergibt diese bevorzugt an Menschen, die auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt sind. Die Gebäude werden in Holzbauweise errichtet und mittels Photovoltaikanlagen sowie Wärmepumpen mit Energie versorgt.

„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung des Senats. Gerade inmitten der Krisen und dem auch politisch heißen Herbst ist es wichtig zu zeigen: Soziales und Ökologie müssen kein Widerspruch sein”, sagt Vorstandsmitglied Marius Hasenheit.

Während neu gegründete Genossenschaften normalerweise eine Mindesteinlage zur Bedingung des Beitritts machen, setzt die GSP eG auf Solidarität. Finanziell bessergestellte Menschen tragen mehr bei als Menschen, die sich etwa in Ausbildung befinden oder weniger gut bezahlte Jobs haben. Der Durchschnitt der erforderlichen Einlage wurde inzwischen knapp erreicht. Die Genossenschaft rief aber zusätzlich dazu auf, auch solidarische Anteile oder gering verzinste Darlehen zu zeichnen, um das solidarische Bauvorhaben umzusetzen. Denn je höher die solidarischen Einlagen sind, desto sozialer kann die Wohnungsvergabe gestaltet werden. Binnen weniger Tage nach dem Aufruf konnte bereits eine mittlere sechsstellige Summe mobilisiert werden.

Der Start des Projekts Wallensteinstraße und die Vorplanung fielen in eine historische Niedrigzinsphase. Krieg, Inflation und Zinssteigerungen gehen daran nun nicht spurlos vorbei. Vorausschauende Planung und nicht zuletzt ein Netz gesellschaftlicher Solidarität sichern aber das Projekt ab. „Wir setzen generell, und gerade in diesen Zeiten, auf Menschen, die solidarisches Wohnen in Berlin ermöglichen möchten und daher solidarische Genossenschaftsanteile oder gering verzinste Direktkredite zeichnen”, so Torsten Albrecht von der Projektkoordination. „Wir freuen uns auf weitere Fördererinnen und Förderer.“

Mehr auf https://gsp.coop/wallenstein/, Infos zum Wettbewerb „Berlins Soziales Unternehmen 2022“ und den Preisträgern auf https://bwurl.de/18on.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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