Grüne Innenhöfe erhalten
Bürgerinitiative und Politiker gegen Nachverdichtungen im Ilsekiez

Auf den grünen Innenhöfen der Anlage Ilsekiez sollen neue Gebäude mit rund 240 Wohnungen entstehen. Die Bürgerinitiative (BI) „Rettet den Ilsekiez“ wehrt sich gegen diese Nachverdichtungspläne der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Howoge.

„Die Bezirksverordnetenversammlung hatte vor, mit einem Bebauungsplanverfahren eine moderate Bebauung im Ilsekiez festzuschreiben. Kurz vor dem Beschluss wurde dieses Verfahren vom Senat verhindert“, teilt die BI mit. Lilia Usik, Abgeordnete der CDU für Karlshorst, Rummelsburger Bucht und Friedrichsfelde Süd, setzt sich gemeinsam mit der CDU-Fraktion in der BVV für den Erhalt der Innenhöfe ein. Sie äußert erhebliche Bedenken hinsichtlich der ökologischen und sozialen Auswirkungen auf das Quartier angesichts der geplanten Nachverdichtung: „Die massive Bebauung würde die grünen Innenhöfe vollständig zerstören und das lokale Mikroklima sowie die Lebensqualität der Anwohnenden beeinträchtigen.“ Es sei unerlässlich, nachhaltige und umweltfreundliche Alternativen zu prüfen, wie beispielsweise Aufstockungen oder Randbebauungen, um den Charakter des Kiezes zu bewahren. Usik fordert von der Howoge, ihre aktuellen Bauanträge zurückzuziehen, um das Bebauungsplanverfahren, das von der BVV beschlossen werden sollte, durch das Bezirksamt inklusive Umweltprüfung fortführen zu können. „Der Bezirk verfügt über gute Baupotenziale, sodass der Rückgriff auf den Ilsekiez und die Zerstörung der grünen Innenhöfe nicht notwendig wären.“

Auch die Fraktion von B‘90/Grüne in der BVV übt Kritik, aktuell an der geplanten Bebauung des grünen Innenhofs in der Joachimsthaler Straße in Alt-Hohenschönhausen. „Nach den Innenhöfen im Ilsekiez und an der Barther Straße ist es bereits das dritte Mal, dass der politische Wille des Bezirks und das Engagement der Anwohnenden missachtet werden“, sagt Daniela Ehlers, Sprecherin für Stadtentwicklung der Fraktion. Jedes Mal setze sich der Senat gegen den Willen des Bezirks durch.

Was den Ilsekiez betrifft, ist auf der Internetseite der Howoge von einer „Qualifizierung der Wohnanlage“ zu lesen. Entstehen sollen Häuer in Holz-Hybrid-Bauweise mit Gründächern und Photovoltaik. Weiter heißt es: „Gleichzeitig bleibt im Blockinneren weiterhin für alle viel Grünraum bestehen, der in hoher Qualität und mit deutlichem Mehrwert für die Bewohner des Quartiers geplant wird.“

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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