Kompromiss nach Workshop
MUF, Schule und Kita sind nun für die Rheinpfalzallee geplant

Das Gelände an der Rheinpfalzallee gehört dem Bund, die Howoge wird es erwerben. | Foto: Foto: Berit Müller
2Bilder
  • Das Gelände an der Rheinpfalzallee gehört dem Bund, die Howoge wird es erwerben.
  • Foto: Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Um den Kompromiss auszuhandeln, mussten sich alle an einen Tisch setzen: Vertreter des Bezirksamtes, des Senats, der Howoge und des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten haben in einem Workshop über die Zukunft des Grundstücks in der Rheinpfalzallee 83 und 91–93 verhandelt.

Das Ergebnis verkündete Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) vor einigen Tagen im Rahmen eines Pressegesprächs. Danach haben sich die Bezirks- und Landesvertreter mit der Wohnungsbaugesellschaft Howoge auf eine Lösung verständigt, die der Lichtenberger Rathauschef für sehr akzeptabel hält. „Bei den Verhandlungen konnten wir eine Schule und eine Kita für Karlshorst herausholen“, so Grunst. „Das ist ein sehr schönes Ergebnis für den Bezirk.“

Senat hatte eigene Pläne

Vor gut zwei Jahren hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) das Bezirksamt per Beschluss beauftragt, für das genannte Grundstück einen Bebauungsplan aufzustellen. Angesichts des großen Bedarfs im bei Familien beliebten Kiez bestimmten die Fraktionen, dass auf der Brache mit den Resten alter Armeegebäude nun Einrichtungen sozialer Infrastruktur entstehen sollten: eine Schule, eine Kita, eine Jugendfreizeitstätte.

Die Bezirksverordneten hatten diese Rechnung aber ohne den Senat gemacht. Der teilte dem Bezirksamt Lichtenberg im Frühjahr 2018 seine Pläne mit, auf dem knapp 19 000 Quadratmeter großen Gelände eine sogenannte Modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) errichten zu lassen. Weil das Grundstück für beide Zwecke nicht groß genug ist, wurde der erwähnte Workshop anberaumt. In dessen Ergebnis erklärten sich die Landesvertreter bereit, die zunächst für rund 500 Menschen vorgesehene MUF in eine kleinere Version für 385 Männer, Frauen und Kinder umzuwandeln. 8000 Quadratmeter sollen nun für dieses Vorhaben genügen. Die restliche Fläche reicht aus, um an der Rheinpfalzallee auch eine Schule und eine Kita zu bauen.

Klarkommen mit der wachsenden Stadt

Verfahren wird dabei wie folgt: Die Howoge erwirbt das Grundstück zunächst vom Bund, sie fungiert auch als Bauherr und Vermieter der Flüchtlingsunterkunft. Die 11 000 Quadratmeter für Schule und Kita übergibt die Wohnungsbaugesellschaft aber an den Bezirk Lichtenberg, der eine Machbarkeitsstudie für die Bauvorhaben beauftragt. Geht es nach Michael Grunst, könnte die neue Schule sogar im Schnellbauverfahren entstehen.

Ärger seitens der Anwohnerschaft hofft er dank umfassender Information und Beteiligung in Grenzen halten zu können. Proteste gebe es allerdings fast immer, wenn in der Nachbarschaft eine Schule oder Sporthalle geplant sei, so der Bürgermeister. „Wir leben aber in einer wachsenden Stadt und müssen damit klar kommen. Vor 20 Jahren hätten wir uns eine solche Situation gewünscht.“

Das Gelände an der Rheinpfalzallee gehört dem Bund, die Howoge wird es erwerben. | Foto: Foto: Berit Müller
Auf dem brach liegenden Grundstück an der Rheinpfalzallee sollen nun eine MUF, eine Schule und eine Kita entstehen. | Foto: Berit Müller
Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 701× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 987× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 960× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.322× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.