Keine Wohnhäuser in zweiter Reihe
Runder Tisch und Prämissen für eine Bebauung auf der Trabrennbahn
Um die Entwicklung des Geländes der Trabrennbahn Karlshorst wird weiter gestritten.
Die Eigentümer möchten das bestehende Angebot sichern und qualifizieren. Dafür haben sie sich zusammengeschlossen und sind mit dem Entwurf eines städtebaulichen Konzepts an das Bezirksamt herangetreten. Zu diesem Konzept gab es aus der Bevölkerung viel Für und Wider. Ende vergangenen Jahres beschloss das Bezirksamt, einen Bebauungsplan für das Gelände Treskowallee 119/163 aufzustellen.
Um Anregungen aus der Bevölkerung aufnehmen zu können, beschlossen die Lichtenberger Verordneten jetzt, dass der Bezirk einen Runden Tisch zur Entwicklung rund um die Trabrennbahn einberufen soll. Die Ergebnisse sollen im Bebauungsplan berücksichtigt werden. Keine Zustimmung gab es indes im Ausschuss für Ökologische Stadtentwicklung der BVV zum Einwohnerantrag „Keine Zerstörung der Trabrennbahn!“, der bereits im Mai vergangenen Jahres gestellt, von etwa 2200 Unterschriften unterstützt und erst jetzt behandelt wurde. Die Anliegen dieses Antrags sollen im Rahmen des Runden Tisches besprochen werden, so die Verordneten.
Zur Entwicklung des Areals hat sich inzwischen die CDU-Fraktion positioniert. Die Entwicklung sollte besonnen und ökologisch erfolgen, heißt es aus der Fraktion. Man begrüße die Standortentwicklung und die damit verbundene Aufwertung für ganz Karlshorst. Bei den Beratungen zur Ausgestaltung eines Bebauungsplans sei besonders darauf zu achten, dass die einzigartige Natur und das historische Denkmalensemble erhalten bleiben, heißt es in einer Erklärung des CDU-Kreisverbandes.
Der Pferdesportstandort müsse dauerhaft geschützt werden. Eine Zustimmung zu massiver Wohnbebauung werde es nicht geben können, heißt es weiter. „Die ersten Meter vom Süden hinein nach Karlshorst haben eine besondere Beachtung verdient“, ist der Kreisvorsitzende Martin Pätzold überzeugt. „Für die besonnene Bebauung entlang der Treskowallee regen wir daher einen städtebaulichen Wettbewerb an, der den Vorstadtcharakter betont und den Eintritt in unseren Bezirk hervorhebt. Eine Wohn- und Gewerbebebauung auf dem Areal in zweiter oder dritter Reihe lehnen wir ab.“
Martin Schaefer, Ortsvorsitzender der CDU Karlshorst, ergänzt: „Die Entwicklung des Areals ist für die dauerhafte Sicherung des Pferdesports nötig. Wer jetzt alles beim Alten belassen möchte, geht bewusst die Gefahr ein, vieles zu verlieren.“ Die CDU Lichtenberg werde zudem weitere Aspekte in die Debatte einbringen. Dazu gehört: Die Eingangssituation durch das historische Tor an der Straße „Am Carlsgarten“ und der dortige Platz sollten aufgewertet werden. Gleiches gilt für den Standort des Reiterdenkmals. Um das Denkmal herum sollte ein parkartiger Platz entstehen. Die Planung sollte außerdem genutzt werden, einen Rundweg inklusive Trimm-Dich-Pfad um das ganze Areal anzulegen. So würde der östliche Teil Karlshorsts mit dem westlichen Teil als „Traberrundweg“ verbunden. Die Idee, einen großen Sportplatz zu bauen, sollte weiter verfolgt und mit dem Pferdesport sowie den Interessen der Anwohner in Einklang gebracht werden.
Die Trabrennbahn prägt seit über 100 Jahren das historische Bild von Karlshorst. Auf der 37 Hektar großen Anlage befinden sich zurzeit der Pferdesportpark und ein Rehabilitationszentrum. Neben großen Ställen, dem denkmalgeschützten Kaiserpavillon und der Tribüne sind das Reiterdenkmal und das historische Eingangstor prägend für die Anlage. Eine Besonderheit sind auch die vielen Grünflächen mit ihrer biologischen Vielfalt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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