Standort für neue Sportplätze gesucht
Karlshorst. Bolzplätze und Sportflächen sind gerade im Süden des Bezirkes Mangelware. Doch wo könnten neue wettkampftaugliche Sportanlagen entstehen? Das Bezirksamt hat drei Standorte geprüft.
Nicht erst seitdem der Fußballplatz an der Kynaststraße aufgegeben wurde, mangelt es im Süden des Bezirkes an einer Ausstattung mit Sportflächen. „Als der Bürgerverein Karlshorst im vergangenen Jahr mit den Bürgern zum Thema Sport diskutierte, wurden auch die fehlenden Sportanlagen angesprochen. Dieses Problem ist seit Jahren bekannt, aber wirklich bewegt hatte sich in dieser Sache leider nichts", sagt Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU). Dabei hat sich die Situation mit dem Brand der Coppi-Turnhalle bereits zugespitzt und auch der Zuzug in den Ortsteil wird die Lage weiter verschärfen. Optimal wären deshalb drei Sportanlagen, um den derzeitigen und auch künftigen Bedarf für Freizeitsportler und Schüler zu decken, so die Rechnungen.
Eine vom Bezirksamt in Auftrag gegebene Standortstudie zeigt nun Varianten, die Machbarkeit und Kosten der einzelnen Standorte konkretisiert. "Das Ergebnis unterlegt das gefühlte Defizit nun mit klaren Fakten, an denen die Politik nicht mehr vorbei kommt", sagt Nünthel, der hier die Bezirkspolitik für den Bau einer Sportanlage möglichst bald gewinnen will. Denn die Zählgemeinschaft aus SPD, CDU und Bündnis 90/ Die Grünen haben sich in der Vergangenheit bereits für eine solche Sportanlage ausgesprochen, doch ihre Realisierung ist bislang nicht vor dem Jahr 2019 abzusehen. Die Verwirklichung könnte jedoch durch einen Sondertopf des Senats sehr viel schneller verwirklicht werden – vorausgesetzt, die Sondermittel für die "Infrastruktur Wachsende Stadt" würden 2016 erneut aufgelegt. In 2015 erhielt der Bezirk aus diesem Topf mehr als 5,6 Millionen Euro.
Schnelle Lösung
Im Rahmen der Standortsuche wurden acht Flächen im Süden des Bezirkes untersucht, die Platz für eine Sportanlage böten. Denn weil in Karlshorst gerade ein wettkampftaugliches Großspielfeld fehlt, sollte ein möglicher Platz für eine solche Stätte auch groß genug sein. Platz für ein Groß- und ein Kleinspielfeld böte dabei das Gelände am Aristotelessteig/ Ecke Römerweg hinter dem Campus der Hochschule für Technik und Wirtschaft. Die landeseigene Brachfläche hat mit 1,6 Hektar Fläche nicht nur eine passende Größe, um zwei Spielfelder zu realisieren. Mit nur wenigen hundert Metern zu Straßenbahn und Bus bietet sie auch beste Anbindung zur neuen Freizeitstätte. Zudem könnte die Sportfläche auch von dem benachbarten Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium sowie der Richard-Wagner-Grundschule genutzt werden. "Die HTW würde die Errichtung des Sportplatzes auf der Fläche ausdrücklich begrüßen", heißt es in der Standortstudie. Die Baukosten werden auf rund 4,5 Millionen Euro geschätzt. Diese Sportanlage sei auch kurzfristig realisierbar, heißt es, also in den kommenden fünf Jahren.
Mittelfristig, also in den nächsten zehn Jahren machbar, sei laut Studie eine Anlage am Blockdammweg 3/ 27. Diese Fläche gehört dem Energiekonzern Vattenfall. Ein abgeschlossener städtebaulicher Vertrag mit dem Bezirk Lichtenberg sieht hier bereits die Errichtung einer Sportfläche vor. Dieser Vertrag wurde vor Jahren vor dem Hintergrund der Kraftwerks-Erneuerung vom Bezirk ausgehandelt und geschlossen. Doch noch steht dem Bau der Sportanlage an diesem Fleck einiges entgegen: Wo ehemals Kohle gelagert wurde, müsste der Boden aufgrund möglicher Altlasten saniert werden. Zudem würde die Fläche erst durch einen noch abzuschließenden Erbbaupachtvertrag in Höhe von 10 000 Euro jährlich nutzbar gemacht werden können. Diese Kosten würden zusätzlich zum Bau der Sportanlage, die pauschal auf rund 4,5 Millionen Euro geschätzt wird, anfallen.
Zuletzt schlägt die Untersuchung eine Fläche an der Straße am Heizhaus vor, auf der potenziell in etwa zwanzig Jahren eine Sportanlage entstehen könnte. Diese Variante soll langfristig in Betracht gezogen werden.
Ob und wann die von der Studie präferierte Stätte am Aristotelessteig verwirklicht wird, muss nun geklärt werden. Bislang fehlt sowohl eine politische Entscheidung wie auch eine Aufnahme in die Investitionsplanung des Bezirkes. Über die Neuauflage der Sondermittel "Infrastruktur Wachsende Stadt" muss der Senat noch entscheiden. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.