In Erinnerung an Hannes Hegen
Der Ortsteil hat jetzt einen Digedagplatz

Bürgermeister Michael Grunst enthüllte das Straßenschild auf dem Digedagplatz. | Foto:  Bezirksamt
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Der Platz an der Gabelung von Waldow- und Köpenicker Allee erhielt jetzt den Namen Digedagplatz.

Die Benennung wurde von Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) in Anwesenheit von Karlshorster Bürgern vorgenommen, die die Initiative zur Benennung ergriffen hatten. Sie stellten 2019 einen entsprechenden Antrag über den Lichtenberger Bürgerhaushalt. Kurz zuvor war eine Gedenktafel am nahegelegenen ehemaligen Wohn- und Atelierhaus von Hannes Hegen (1925-2014), dem Schöpfer der Comicfiguren Dig, Dag und Digedag, an der Waldowallee 15, eingeweiht worden.

„Mit dem neuen Digedagplatz erinnern wir an ein Stück DDR-Kultur, das viele Menschen im Bezirk mit ihrer Kindheit verbinden“, sagt Bürgermeister Grunst. „Das vom Grafiker Johannes Hegenbarth erdachte Dreiergespann Dig, Dag und Digedag hat mehrere Generationen begleitet. Er und sein Team machten die Zeitschrift ‚Mosaik‘ zur populärsten Kinder- und Jugendzeitschrift der DDR.“

Als Antwort auf westdeutsche und amerikanische Comics griffen die Bildgeschichten, wie sie von Hannes Hegen genannt wurden, grafische Traditionen wie die „Neuruppiner Bilderbögen“ auf und gaben ihnen eine moderne Form, so Grunst weiter. „In den kommenden Wochen sind die Bürger Karlshorsts aufgerufen, Vorschläge zur Gestaltung des Platzes zu machen.“

Der Grafiker Hannes Hegen, der mit bürgerlichem Namen Johannes Hegenbarth hieß, wurde in Wien und Leipzig ausgebildet. Ein Kollektiv aus 15 Zeichnerinnen und Zeichnern sowie Autorinnen und Autoren, darunter seine Ehefrau Edith Szafranski, unterstützten ihn beim Entwickeln seiner Bildergeschichten. Das „Mosaik“ erschien monatlich in einer Auflage von bis zu 660 000 Exemplaren und war damit eine der auflagenstärksten Zeitschriften der DDR.

Die stets ausverkauften Hefte nahmen eine Ausnahmeausstellung in der Zeitungs- und Zeitschriftenlandschaft ein. Ohne die für DDR-Publikationen üblichen politischen Bezüge führten die Digedags ihre Fangemeinde von der Antike bis in die Zukunft durch spannende Abenteuer. In spielerischer Weise verbanden sie Geschichte, Unterhaltung und Bildung. Differenzen zwischen dem herausgebenden Verlag Junge Welt und Hannes Hegen über die künftige Ausrichtung des Hefts führten 1975 zum Ende der schon seit 1957 spannungsreichen und schwierigen Zusammenarbeit.

Bürgermeister Michael Grunst enthüllte das Straßenschild auf dem Digedagplatz. | Foto:  Bezirksamt
Das neue Straßenschild auf dem Digedagplatz.  | Foto: Bezirksamt Lichtenberg
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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