Erinnerung an die „Ostarbeiter“
Deutsch-Russisches Museum zeigt eine Sonderausstellung im Garten

In der Ausstellung zu sehen: Vera und Katja, die in Dresden Zwangsarbeit leisten mussten, 1943 auf einem Porträtfoto.  | Foto: Archiv Memorial Moskau
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  • In der Ausstellung zu sehen: Vera und Katja, die in Dresden Zwangsarbeit leisten mussten, 1943 auf einem Porträtfoto.
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„Postscriptum – ‚Ostarbeiter‘ im Deutschen Reich“ ist der Titel einer neuen Sonderausstellung, die im Garten des Deutsch-Russischen Museums bis zum 4. Oktober zu besichtigen ist.

Sie erinnert an die rund neun Millionen sowjetischen Frauen, Männer und Kinder, die während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit für das NS-Regime leisten mussten. Sie wurde von der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial Moskau erarbeitet und in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst nach Deutschland geholt und übersetzt. Die Mehrzahl der in der Ausstellung präsentierten persönlichen Dokumente und Fotografien ist erstmalig in Deutschland zu sehen.

Der Titel „Postscriptum“ steht für die Entstehungsgeschichte der Ausstellung. Im Rahmen eines Bildungsprojekts in Russland wurden mit Schülern und Studenten anhand von sehr persönlichen Briefen, Dokumenten und Fotografien die Lebenswege ehemaliger Zwangsarbeiter zusammengetragen. Der Titel bezieht sich auch darauf, dass ehemalige Zwangsarbeiter im heutigen Russland und in Deutschland eine vergessene Opfergruppe des Zweiten Weltkriegs sind.

„Wir hoffen sehr, dass die Postscriptum-Ausstellung ein kleiner Schritt auf dem langen Weg ist, dass ,Ostarbeiter' bald keine weißen Flecken mehr in der Geschichte des Zweiten Weltkrieges sind“, sagt Evelina Rudenko, Kuratorin der Ausstellung und Mitarbeiterin von Memorial Moskau. „Darüber hinaus wünschen wir uns durch diese Sicht auf den Krieg, kommende Generationen in ihrem kritischen und humanistischen Verständnis der Geschichte zu vereinen.“

Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Berliner Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit gezeigt und wurde von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und der Heinrich-Böll-Stiftung gefördert. Der Eintritt ist frei. Geöffnet ist das Museum, Zwieseler Straße 4, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. „Postscriptum“ wird aber im Außengelände präsentiert und kann somit auch außerhalb der Öffnungszeiten besichtigt werden.

Weitere Informationen: www.museum-karlshorst.de/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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