Neuer Verein für Kultur in der Theatergasse
Ehrenamtlich werden auch weiterhin Veranstaltungen organisiert
In Karlshorst ist ein neuer Verein an den Start gegangen: der „Theatergasse für ALLE e.V.“.
Dessen Gründung hat eine Vorgeschichte, die zunächst wenig erfreulich begann. Es war 2017, als sich das Tiefbauamt der Erneuerung der Theatergasse am Theater Karlshorst annehmen wollte. In diesem Zusammenhang sollten auch Baumscheiben verschwinden. Merten Mordhorst, dessen Autowerkstatt an der Gasse liegt, legte dagegen Widerspruch ein. Der bleib erfolglos. Dann rückten Bagger an. Mordhorst bat seinen Freund, den Journalisten Mario Rietz, um Unterstützung. Die Bauarbeiten wurden erst einmal gestoppt.
Wenig später trafen sich Mordhorst, Rietz und der seinerzeit zuständige Stadtrat Wilfried Nünthel (CDU) direkt vor Ort zum Gespräch. Dabei stellten ihm die beiden Karlshorster ihre Ideen für die Gestaltung der Theatergasse vor. „Wir präsentierten ihm quasi ein fertiges Projekt“, erinnert sich Mario Rietz. Und der Stadtrat stimmte zu. Die Theatergasse für alle sollte begrünt, barrierefrei und besonders gestaltet werden.
Bis Juni 2018 wurden die Ideen umgesetzt und die neugestaltete Theatergasse konnte eröffnet werden. Unter anderem wurde eine Pergola aufgebaut, an der Wein rankt. An einer Wand entstanden großflächige Bilder von GRACO Berlin, die die Karlshorster Ortsteilgeschichte widerspiegeln. Möglich war das alles nur, weil sich zahlreiche Spender finanziell oder mit Material an der Neugestaltung beteiligten. Als Partner konnte außerdem der Bürgerverein Karlshorst gewonnen werden, der sein Konto für Spenden zur Verfügung stellte.
Doch mit der Neugestaltung der Theatergasse wollten es Mario Rietz und Merten Mordhorst nicht bewenden lassen. Sie begannen, Veranstaltungen zu organisieren, beispielsweise Literaturveranstaltungen und Schnellschachturniere. Hinzu kam ein Weinfest, das gemeinsam mit Feinkosthändler Roland Gorski im Herbst organisiert wurde und wird. 2018 und 2019 konnte sich die Theatergasse mit viel ehrenamtlichem Engagement zu einem neuen attraktiven Kultur- und Nachbarschaftsort entwickeln. Doch dann kam 2020 die Corona-Pandemie. Nichts mehr konnte stattfinden, wie bisher. Das beflügelte die Kreativität von Mario Rietz. Er entwickelte die Idee, Veranstaltungen auf dem benachbarten Johannes-Fest-Platz stattfinden zu lassen. Mit drei Konzert- und Literaturveranstaltungen startete er in Absprache mit dem Bezirksamt die erste Staffel.
„Dann legte der Senat sein Programm Draußenstadt auf, mit dem er Veranstaltungen unterstützte, die mit entsprechendem Hygienekonzept im Freien stattfinden konnten“, berichtet Mario Rietz. Nachdem es für eine zweite Staffel grünes Licht und Fördermittel vom Bezirksamt gab, begann er, die nächsten Konzerte zu organisieren. Weil das Ganze für ein, zwei Leute ehrenamtlich zu viel wurde, nahm er Kontakt zur Initiative Karlshorster Väter auf. Diese unterstützte ihn tatkräftig beim Auf- und Abbau von Bühnenpavillon und Technik, bei der Durchsetzung des Sicherheits- und Hygienekonzepts und der Umsetzung des Programms.
Insgesamt 13 weitere Konzerte, von Jazz, Rock, Swing bis Klassik wurden organisiert. Alle fanden kostenfrei statt. Als Schirmherr konnte Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) gewonnen werden und der Fachbereich Kunst und Kultur des Bezirksamts stand den Ehrenamtlichen unterstützend zur Seite.
Um künftig noch flexibler agieren und auch Fördermittel und Spenden akquirieren zu können, entstand die Idee, einen Verein zu gründen: Theatergasse für ALLE e.V. Weitere Veranstaltungen werden bereits geplant. So soll es im Mai „Literatur auf der Gasse“ geben. Am 21. Juni soll das Theatergassenfest stattfinden. Für September ist das diesjährige Schnellschachturnier anberaumt, und Ende September, Anfang Oktober soll das Weinfest stattfinden. Im Aufbau befindet sich auch eine Homepage.
Zu erreichen ist der Verein, dessen Vorsitzender Mario Rietz ist, über die E-Mal-Adresse 3M-PR@gmx.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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