Statement gegen den Angriffskrieg
Ein neuer Schriftzug für das Museum

Das Museum an der Zwieseler Straße hat an seiner Mauer einen neuen Schriftzug angebracht. | Foto:  Bernd Wähner
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Das Museum an der Zwieseler Straße 4 hat den Schriftzug an seinem Eingangsbereich geändert. Ab sofort steht dort nicht mehr Deutsch-Russisches Museum, sondern „Ort der Kapitulation Mai 1945“.

Der neue Schriftzug auf der kleinen Mauer überdeckt die bisherigen Buchstaben. Mit dem neuen Namen weist das Museum darauf hin, dass es an alle sowjetischen Opfer des Zweiten Weltkrieges erinnert. Der bisherige Schriftzug habe dies nicht deutlich genug gemacht. Zu den Mitgliedern des Trägervereins des Museums gehören neben Russland und Deutschland auch die Ukraine und Belarus. Der Schriftzug ist erst einmal eine provisorische Lösung. Damit setzt das Museum ein Statement gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Außerdem weht als Zeichen der Solidarität derzeit nur eine Fahne vor dem Gebäude, und zwar die der Ukraine. Das Museum selbst heißt künftig nur noch Museum Berlin-Karlshorst. Als solches steht es auch im Vereinsregister, auch der Internetauftritt ist unter diesem Namen zu finden.

Im Garten ist derzeit die Ausstellung „Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“ zu besichtigen. Die deutsche Wehrmacht nahm im Zweiten Weltkrieg etwa 5,7 Millionen Soldatinnen und Soldaten der Roten Armee gefangen. Ihre Behandlung war verbrecherisch. Dabei spielten antibolschewistische und rassistische Einstellungen ebenso eine Rolle, wie militärische und wirtschaftliche Interessen des NS-Regimes. In den Lagern der Wehrmacht kamen mehr als drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene um. Eine Vielzahl von ihnen wurde einfach erschossen. Die meisten starben aber aufgrund einer völlig unzureichenden Versorgung an Hunger und Krankheiten. In der Sowjetunion waren die Überlebenden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit dem Misstrauen von Behörden konfrontiert. Sie standen unter dem Generalverdacht des Verrats und wurden jahrzehntelang gesellschaftlich benachteiligt.

Am 2. Juni um 19 Uhr findet im Rahmen dieser Ausstellung eine Veranstaltung „Sowjetische Kriegsgefangene. Rückkehr und Erinnerung“ statt. Zu diesem Thema spricht Esther Meier vom Deutschen Historischen Institut Moskau.

Weitere Informationen unter www.museum-karlshorst.de/dimensionen-eines-verbrechens.

Das Museum an der Zwieseler Straße hat an seiner Mauer einen neuen Schriftzug angebracht. | Foto:  Bernd Wähner
Bis Ende April war am Museum Berlin-Karlshorst noch dieser Schriftzug zu lesen. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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