Erste Umbauarbeiten beginnen
Erfolgreicher Testlauf am und im KAHO
Die Interimsnutzung des KAHO und seines Vorplatzes für Kulturveranstaltungen war 2021 ein voller Erfolg.
Dieses Fazit kann das Team des Hauses, das von der Stiftung Stadtkultur betrieben wird, ziehen. Insgesamt fanden vom Sommer bis in den Spätherbst 62 Kulturveranstaltungen statt. Beim KAHO handelt es sich um das ehemalige Theater Karlshorst. Seit 2008 ist das Gebäude gleich neben dem S-Bahnhof in großen Teilen ungenutzt. Um es wieder zu beleben, gründete die Howoge die Stiftung Stadtkultur. Diese wird dafür sorgen, dass das Gebäude Stück für Stück saniert und umgebaut wird, und dass es künftig nicht nur ein Theater ist. Deshalb erhielt es den neuen Namen „KAHO – Raum für Kultur“.
Ziel des Interimsprogramms war es, die Immobilie vor Beginn des Umbaus, der voraussichtlich bis 2025 dauern wird, zu reaktivieren. Dazu wollte die Stiftung Stadtkultur unterschiedliche Veranstaltungsformate testen. „Das haben wir geschafft“, resümiert Pirkko Husemann, Vorstand der Stiftung. „Die Resonanz auf den geplanten Umbau und die kulturelle Zwischennutzung war sehr positiv. Auch der Name KAHO ist vielen jetzt ein Begriff.“
Das Timing war eine regelrechte Punktlandung. Zwischen den Lockerungen im Sommer und erneuter Verschärfung der pandemiebedingten Einschränkungen konnte ein abwechslungsreicher Spielbetrieb angeboten werden. Es fanden Tanzstunden, Filmvorführungen, Performances, Lesungen, Workshops und Konzerte am und im KAHO statt. Den größten Anklang fanden die Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, die stets restlos ausverkauft waren. Wer all das verpasst hat, findet Videoaufzeichnungen ausgewählter Veranstaltungen weiterhin auf Youtube unter KAHO - Raum für Kultur.
Viele der 32 am Programm beteiligten und zumeist in Berlin lebenden Gruppen und Einzelkünstler mussten Karlshorst auf dem Stadtplan erst einmal suchen. Umso größer war die Überraschung, als sie nach der S-Bahnfahrt vor dem Gebäude standen und feststellten, wie groß das Haus ist.
Ein echter Kraftakt
Gebäude und Standort bildeten auch den thematischen Ausgangspunkt für das Interimsprogramm. Das ehemalige Theater, 1948/49 erbaut als Haus der sowjetischen Offiziere, ist aufs Engste mit dem ehemaligen militärischen Sperrgebiet der Alliierten in Karlshorst verbunden. Vor diesem Hintergrund entstanden fünf von sieben Premieren mit Zeitzeugen. Hinzu kam: 13 Veranstaltungen wurden von russischsprachigen Berlinerinnen und Berlinern bestritten. Entsprechend bunt war auch die Zusammensetzung des Publikums, das aus Karlshorst und Lichtenberg sowie aus ganz Berlin und dem brandenburgischen Umland kam.
Für das kleine Team der Stiftung Stadtkultur waren die Monate ein Kraftakt. „Eine Baustelle ist keine Spielstätte“, erklärt Husemann mit einem Schmunzeln. „Das bringt ganz eigene Herausforderungen mit sich. Dazu gehörte ein vierstündiger Stromausfall während einer Generalprobe, weil die Elektroarbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Oder auch, dass ein Team vor verschlossenen Türen stand, weil das Schließsystem bei laufendem Betrieb angepasst wurde.“
Der Umbau wird nun absolute Priorität haben, damit der reguläre Betrieb hoffentlich 2025 aufgenommen werden kann. Bis dahin sind vor allem weitere Kooperationsprojekte geplant. In diesem Jahr werden erste kleinere Umbauten im Foyer, an der Bar und auf der Terrasse stattfinden. Der richtige große Umbau soll 2023 beginnen. 2023 und 2024, so ist der Plan, schwärmt das KAHO dann wegen der Bauarbeiten aus und bringt kulturelle Angebote zu den Menschen in Karlshorst, Lichtenberg und darüber hinaus.
Weitere Informationen unter https://kaho-berlin.de/
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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