Open-Air-Galerie am Bauzaun
Künstler gestalteten an der Parkstadt Karlshorst ihre Motive zu aktuellen Themen
Der Bauzaun an der Trautenauer Straße bleibt für ein Jahr eine Open-Air-Galerie.
Dafür sorgt die Künstlergruppe Urban Art Kollektiv gemeinsam mit einigen Berliner Künstlern. Der Zaun steht an der Baustelle der Parkstadt Karlshorst des Wohnprojektentwicklers Bonava. Inspiriert von der East-Side-Gallery entstand die Idee, ihn künstlerisch zu gestalten. Eingeladen wurden dazu lokale Graffiti-Künstler sowie das Urban Art Kollektiv.
Die Werke setzen sich in abstrakter Formensprache mit zwei Themenfeldern auseinander: Corona-Lockdown und Zusammengehörigkeit. Die Bilder werden allerdings nicht zu einem Gesamtwerk verschmolzen, sondern sollen nebeneinander mit ihren individuellen Positionen und Stilarten wirken. „Wir suchen viel zu oft nach Dingen, die uns trennen. Dabei gibt es so viel mehr, was uns verbindet. Die Ausstellung lädt dazu ein, genau diese Verbindungen zu suchen“, erklärt Kurator Carlo Beley.
Das Urban Art Kollektiv gründete sich 2004 in Cottbus. Es war dort zehn Jahre lang eine Plattform mit Gruppenausstellungen für Graffitikunst und für andere Kunstschaffende. Die Motive der Open-Air-Galerie in Karlshorst werden für 365 Tage zu sehen sein und sollen danach in einem Buch veröffentlicht werden. Das soll auch persönliche Texte der Künstler zu den Werken und Themen enthalten. Teile werden zudem später in einer separaten Ausstellung in Cottbus zu sehen sein. „In den vergangenen Jahren waren wir für unsere temporären Ausstellungen in verschiedenen europäischen Metropolen“, sagt Robert Posselt, Künstler des Urban Art Kollektivs. „2020 haben wir aufgrund der Corona-Einschränkungen Berlin gewählt und in Karlshorst einen idealen Standort gefunden. Die Location bietet einerseits größtmögliche künstlerische Freiheit und liefert mit den Bauarbeiten im Hintergrund einen sehr spannenden Kontrast.“ Das Ausstellungsprojekt wird von Bonava gefördert und ist frei zugänglich.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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