Dimensionen eines Verbrechens
Neue Ausstellung über sowjetische Kriegsgefangene

Sowjetische Kriegsgefangene nach ihrer Befreiung im Januar 1942 in Staraja Russa. | Foto: Timofei Melnik/MBK Berlin
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  • Sowjetische Kriegsgefangene nach ihrer Befreiung im Januar 1942 in Staraja Russa.
  • Foto: Timofei Melnik/MBK Berlin
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„Dimensionen eines Verbrechens. Sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“ ist der Titel einer neuen Open-Air-Ausstellung im Garten des Deutsch-Russischen Museums, Zwieseler Straße 4.

Anlass ist der 80. Jahrestag des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Bis Kriegsende nahm die Wehrmacht etwa 5,7 Millionen Soldaten der Roten Armee gefangen. Ihre Behandlung war verbrecherisch. Dabei spielten antibolschewistische und rassistische Einstellungen ebenso eine Rolle wie militärische und wirtschaftliche Interessen des NS-Regimes. Insgesamt kamen mehr als drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene um. Eine Vielzahl wurde erschossen. Die meisten starben aufgrund einer völlig unzureichenden Versorgung an Hunger und Krankheiten, vor allem bis zum Frühjahr 1942. In der Sowjetunion waren die Überlebenden mit dem Misstrauen der Behörden konfrontiert. Sie standen unter dem Generalverdacht des Verrats und wurden jahrzehntelang gesellschaftlich benachteiligt.

Die Ausstellung bietet einen Einstieg in das Thema. In neun Kapiteln wird ein thematischer Überblick bis in die Gegenwart gegeben. Biografien stellen individuelle Schicksale vor. Eine Europakarte zeigt ausgewählte Lagerorte und Opferzahlen. Medienstationen ermöglichen die Recherche zu Gedenkorten und eine quellenkritische Auseinandersetzung mit Fotografien.

Die Ausstellung ist zweisprachig konzipiert, in Deutsch und Englisch. Der Katalog, der neben den Inhalten auch kurze Essays enthält, liegt zusätzlich in deutsch-russischer Übersetzung vor. Kooperationspartner der Ausstellung sind das Deutsche Historische Institut Moskau, die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, die Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr. Die Hygienebestimmungen können Besucher tagesaktuell nachlesen: www.museum-karlshorst.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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