Neues Projekt soll den Lebensraum für seltene Arten erhalten
Der Biesenhorster Sand ist mit rund 108 Hektar eine der größten Brachflächen im Bezirk. Sie erstreckt sich entlang der östlichen Bezirksgrenze zwischen der Trasse der U5 im Norden und der Köpenicker Wuhlheide im Süden. Die Landschaft, die einst Äckern, einem Militärgelände, einem Rangierbahnhof und einem Flugplatz Platz bot, ist heute ein einzigartiger Naturraum.
Geprägt wird er von Silbergras und Trockenrasen. Hier leben seltene und sogar gefährdete Tiere und Pflanzen, darunter die streng geschützte Zauneidechse oder der gefährdete Gemüse-Lauch. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) setzt sich seit dem Jahr 2008 für den Erhalt dieser Biotope ein. So räumen regelmäßig ehrenamtliche Naturschützer Müll und unliebsames Gehölz vom Gelände. "Diese Schutzmaßnahme wird auch weiterhin notwendig sein", sagt Anja Sorges vom Nabu Berlin. Eine "Verbuschung" des Trockenrasens habe bislang nur auf diese aufwendige Weise verhindert werden können.
Doch jetzt bekommen die fleißigen Hände ganzjährige Hilfe durch vierbeinige Landschaftspfleger. Auf einer 23 Hektar großen Fläche auf der Lichtenberger Seite sollen bereits ab Mai dieses Jahres Schafe und Rinderweiden. Deshalb legt man gerade Koppeln und Zäune für die Tierhaltung an, daneben wird ein Wegesystem für Spaziergänger geschaffen. Die Beweidung diene vor allem dem Schutz des Halb- und Trockenrasens, hebt Sorges hervor. Sie Tierhaltung folge ökologischen Vorgaben; ein erfahrener Schäfer wird die wolligen Viecher betreuen und die Zäune kontrollieren.
Diese Art von "extensiver Landwirtschaft" zur Landschaftspflege hat in Lichtenberg bereits Vorbilder: So etwa im Landschaftspark Herzberge, wo seit sechs Jahren die robusten Rauhwolligen Pommerschen Landschafe ganzjährig auf rund 20 Hektar der Fläche leben und grasen.
Das Beweidungsprojekt läuft erst einmal bis zum Jahr 2020. Es wird vom Verein Landschaftspflegeverband Spandau, dem Nabu und dem Bezirksamt Lichtenberg getragen. Finanziert wird das Ganze durch Ausgleichszahlungen, die der Bauherr der Gartenstadt Karlshorst an der Zwieseler Straße leisten muss.
Zukünftig soll das Gebiet als Naturschutz- und auch als Landschaftsschutzgebiet gesichert werden.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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