Christa Nisblé gestaltet Bilder
„Ich hatte immer schon einen Hang zum Kitsch"

Treibholz, Steine, Blätter: Dieses Bild hat Christa Nisblé aus Dingen gefertigt, die sie am Ostseestrand gefunden hat. | Foto: Bernd Wähner
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Teller, Schalen, Tabletts, Leuchten, Flaschen, Bilder: Wenn Christa Nisblé auf dem Wohnzimmertisch ausbreitet, was sie so gefertigt hat, kann man nur staunen. Das Gestalten von Steinbildern und Mosaiken auf Alltagsgegenständen haben es der Kalshorsterin angetan.

„Ich hatte immer schon einen Hang zum Kitsch“, sagt die 83-Jährige lächelnd. „Deshalb wollte ich eigentlich Dekorateurin werden.“ Aber dann führte sie ihr Berufsweg doch in die Welt der Zahlen. Sie wurde Betriebswirtin, arbeitete zuletzt im Einkauf in einem bundesweit agierenden Unternehmen, beschaffte Stahl, Schrauben, Muttern und ähnliches.

Vor etwa zehn Jahren wurde sie dann auf einer Reise inspiriert. Sie entdeckte Mosaike und Steinbilder. „Das gefiel mir so gut, dass ich seit dem mein eigenes Ding mache“, sagt sie. Die meist flachen Steine, Treibholz oder Federn für ihre Bilder findet sie bei Spaziergängen am Ostseestrand und in Karlshorst. „Wenn ich die Sachen sammele, habe ich noch keine Idee, wie ich sie verwenden werde. Es ist ein Sammeln auf Vorrat. Doch wenn ich dann irgendwo eine Vorlage sehe, die mir gefällt, dann lege ich los.“ Mitunter entsteht auch eine kleine Skulpturen, wie die von der Familie Stein, die um eine Kerze steht.

Während die Steinbilder mit Fundstücken entstehen, greift Christa Nisblé bei ihren Mosaiken auf Keramiksteine und Kleber zurück. Oft veredelt sie mit den kleinen Steinen Alltagsobjekte, die sie preiswert erstanden hat. So wird aus einer dickbauchigen Flasche dank einer Mini-Weihnachtsbaumkette eine kunstvoll gestaltete Flaschenlampe. Aber auch einen schlichten weißen Lampenschirm einer schwedischen Möbelhauskette hat die Karlshorsterin schon mit Mosaiksteinen in einen echten Hingucker verwandelt. Auch vor Tellern oder Blumentöpfe macht ihr Hobby keinen Halt. „Bevor ich mit einem Mosaik beginne, habe ich in der Regel schon ein Muster im Kopf“, sagt Christa Nisblé. Dann zeichnet sie das Muster vor oder fertigt eine Schablone, was vor allem bei bauchigen Flaschen nötig ist. Mit der Mosaikzange schneidet sie dann die Steine zu, ehe sie jedes Steinchen festklebt.

„Meist sitze ich an trüben Tagen über meinen Mosaikarbeiten. Die bunten Steine und die Beschäftigung sorgen dann bei mir für gute Laune“, erklärt die rüstige 83-Jährige. Zwar findet sich in der Wohnung, die Christa mit ihrem Mann Lutz Nisblé bewohnt, etliches von ihren Kunstwerken an Wänden, auf Schränkchen oder in Regalen: „Aber viele Sachen verschenke ich auch“, so die Karlshorsterin. „Das sind dann immer sehr persönliche Geschenke. Fast alle, die wir kennen, haben schon von mir etwas selbst Gestaltetes bekommen.“

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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