Lichtenberg trauert um "Dr. Jazz"
Karlheinz Drechsel verstorben

Der Bezirk und die Gemeinschaft der Jazz- und Dixieland-Freunde trauern um Karlheinz Drechsel.

Lichtenbergern ist Drechsel, der Anfang Oktober im Alter von 89 Jahren verstarb, seit 1992 vor allem als Mitbegründer des Berliner Jazz Treff Karlshorst bekannt. Bis 1997 war er dessen 1. Vorsitzender und seit 1997 Ehrenvorsitzender.

Im Jahre 1964 gründete der gebürtige Dresdner in Berlin das erste Amateur-Jazz-Festival der DDR. Ein Jahr später organisierte er in seiner Heimatstadt die ersten Konzerte des modernen DDR-Jazz. Drechsel half 1965 bei der Organisation der legendären Louis-Armstrong-Tournee durch die DDR, die er als Moderator begleitete. 1971 entstand auf seine Initiative hin das Internationale Dixieland Festival Dresden, und 1977 war er an der Einrichtung der Festivalreihe Jazzbühne Berlin beteiligt, einer bis 1989 bestehenden Konzertreihe mit DDR- und internationalen Jazzmusikern, die er auch moderierte.

Karlheinz Drechsel moderierte ab 1989 auch eigene Rundfunksendungen bei den Kulturprogrammen des späteren MDR und ORB sowie beim folgenden Gemeinschaftsprogramm von SFB und ORB Radio Kultur. Im Januar 2004 überreichte ihm der damalige Berliner Kultursenator Thomas Flierl (Die Linke) für seine Verdienste um den Jazz das Bundesverdienstkreuz am Bande.

„Meine persönliche Anteilnahme gilt den Angehörigen und Webegleitern der großen Jazz-Ikone“, so Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). „Viele Lichtenberger waren gern im Kulturhaus zu den stets ausverkauften Konzerten des Jazz Treff Karlshorst. Wir sind voller Dankbarkeit für sein Lebenswerk. Wir werden Karlheinz Drechsel sehr vermissen.“

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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