Historische Amalien-Orgel ist ein einzigartiges Zeugnis
Und längst wissen auch internationale Dirigenten und Organisten wie etwa der Niederländer Ton Koopmann dieses bedeutende Instrument zu schätzen. Die Amalien-Orgel ist nicht nur denkmalgeschützt, sondern zudem ein "einzigartiges Kulturgut von internationalem Rang", wie Kulturstaatssekretär André Schmitz weiß.
Erbaut wurde die Orgel 1755 für die musikliebende Anna Amalia, der jüngsten Schwester Friedrichs des Großen. Nicht das Geigenspiel ließ ihr Herz höher schlagen, sondern das Orgelspiel. Im Alter von 30 Jahren beschloss sie, den Bau einer eigenen Konzertorgel für das Balkonzimmer des Berliner Stadtschlosses in Auftrag zu geben.
Dass die Orgel fast im Originalzustand die Wirren der Zeit überlebte, macht sie heute zu einem einzigartigen Zeugnis barocker Klangkunst. Sie gelangte erst 1960 als Geschenk in die Kirche "Zur frohen Botschaft" nach Karlshorst. Sie blieb durch mehrere Umzüge jedoch nicht unbeschädigt.
Der Förderkreis Amalien-Orgel e.V. schaffte es, mit privaten Spenden und durch Mittel der Stiftung Deutsche Klassenlotterie die notwendige Restaurierung zu ermöglichen. Heute erstrahlt die Amalien-Orgel nicht nur optisch originalgetreu in hellem Malachit-Grün und mit goldenen Verzierungen. Auch der historische Klang der Orgel wurde weitestgehend wiederhergestellt.
Das macht es möglich, Werke von zeitgenössischen Komponisten wie etwa Carl Philip Emanuel Bach (1714-1877), der einige seiner Werke eigens für die Disposition der Amalien-Orgel mit ihren 22 Registern verfasste, in ihrer ursprünglichen Klangqualität wiederzugeben.
Dieser barocke Klang der Amalien-Orgel ist auch zum Weihnachtsfest zu erleben. Am 24. Dezember wird die Kantorin und Kirchenmusikdirektorin Beate Kruppe um 22 Uhr "Orgelmusik zur Christnacht" zu Gehör bringen. Am 25. und 26. Dezember werden ab 18 Uhr weihnachtliche Stücke auf der Orgel erklingen.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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