Museum eröffnet mit neuer Dauerausstellung

Die neue Dauerausstellung im Deutsch-Russischen Museum zeigt Geschichte in neuem Design. | Foto: Wrobel
  • Die neue Dauerausstellung im Deutsch-Russischen Museum zeigt Geschichte in neuem Design.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Karlshorst. In modernem Design präsentiert das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst die Geschichte des deutschen Krieges gegen die Sowjetunion. Rund zwei Millionen Euro flossen in die neue Aufbereitung der Ausstellung.

Lichtdurchflutete Fotobänder führen den Museumsbesucher durch zehn Kapitel der Kriegsgeschichte zwischen Deutschland und der Sowjetunion in den Jahren 1941 bis 1945. Während auf wandgroßen, beleuchteten Karten und in Statistiken historische Orte gezeigt werden, sind die Tragödien der menschlichen Einzelschicksale im Deutsch-Russischen Museum in Karlshorst auch konkret offenbar. Filmeinspielungen zeigen in Bild und Ton die Erlebnisse und Schilderungen von sowjetischen Soldaten, deutschen Bauern, Frauen. In die Wand eingelassene Vitrinen lassen authentische Dokumente und Exponate als weitere Zeugen im Lichtkegel der Geschichte auftreten. Es ist eine völlig neue Ausstellung, die der Besucher nun betreten kann."Die 120 Bücher aus den Vitrinen sind weg", sagt der Direktor Museums, Jörg Morré. Nach 17 Jahren war die Dauerausstellung "Deutschland und die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg 1941-1945" in vielerlei Hinsicht nicht mehr zeitgemäß. Nicht nur das Ausstellungskonzept war überholt. "Auch der Forschungsstand hat sich weiterentwickelt und musste in der Ausstellung aktualisiert werden", so Morré.

Am 24. April eröffnete das Museum nun in einem völlig neuen Gewand. "Das ist ein komplett neues Design", erklärt der Museumsdirektor nicht ohne Stolz. Rund zwei Millionen Euro kostete die Überarbeitung der Ausstellung, die aus einer Sonderförderung der Bundesregierung in Höhe von 1,7 Millionen Euro, einer Spende der Russischen Föderation in Höhe von 100 000 Euro und institutionellen Eigenmitteln in der Höhe von 300 000 Euro finanziert wurde.

Die Räume im Ober- und Untergeschoss wurden saniert und die Ausstellung modernisiert. Die Ausstellung erscheint straffer und in der Aussage gerade für das junge Publikum griffiger, wenn mit bewegten Bildern, Tönen und visuell ansprechenden Texten gearbeitet wird. "Viele Exponate sind aber geblieben", weiß Jörg Morré. Gewisse Themen wurden für die neue Ausstellung gestrafft. "Früher nahm die Präsentation der gegenseitigen Feindbilder gleich zwei Räume ein", erklärt Morré. Heute wird das Thema in zwei Schauflächen dokumentiert. Grundlegend ist das Museum jedoch dem Auftrag treu geblieben, die Sicht der beiden Kriegsgegner darzustellen. "Es gibt zwei unterschiedliche Narrative, die wir hier wieder zusammengebracht haben. Uns geht es auch um den Perspektivwechsel."

So modern die Aufbereitung der Ausstellung ist - zu den sehenswertesten Exponaten gehört der historische Ort selbst. Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8./9. Mai 1945 fand hier ihre Niederschrift. Der Kapitulationssaal im Erdgeschoss ist bis heute das kostbarste Exponat des Museums und unverändert geblieben.

Das Deutsch-Russische Museum in der Zwieseler Straße 4 ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Am 8. Mai findet von 12 bis 24 Uhr ein Museumsfest statt. Weitere Infos im Internet: www.museum-karlshorst.de
Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 288× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 252× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 638× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.215× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.