Ein Elternnetzwerk sammelt mehr als 500 Unterschriften
"Eine Schule ist nicht nur eine Bildungsstätte, sie ist vor allem ein Lebensort für unsere Kinder. Ich möchte dort hygienische Zustände haben", sagt Doreen Kröber, Vorsitzende des Lichtenberger Bezirksschulbeirats. Das Gremium berät das Bezirksamt in schulischen Fragen und trägt wesentlich dazu bei, dass Schüler, Eltern und Lehrer mit ihren Problemen bei den Behörden Gehör finden.
"Die Sauberkeit auf den Toiletten ist seit Jahren ein Thema im Bezirksschulbeirat", sagt Kröber. Mittlerweile ist es für viele Kinder Alltag, sich den Gang zur Schultoilette zu verkneifen. "Mit unserem Einwohnerantrag wollen wir das ändern", sagt Ulf Radtke, Elternvertreter der Grundschule Karlshorst und Bezirksverordneter der CDU in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg.
Seit zwei Wochen sammeln Eltern von Karlshorster Schülern Unterschriften für einen Einwohnerantrag, den sie noch im August in die BVV einbringen wollen. "Wir haben viel Unterstützung erfahren, mehr als 500 der benötigten 1000 Unterschriften haben wir bereits zusammen", resümiert Radtke. Im Antrag fordern die Eltern mit einem ganz konkreten "Putzplan", wie oft an den Schulen nass gewischt werden soll: die Klassenräume täglich, die Toiletten sogar zwei Mal am Tag. Eine Forderung, die auch Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) "sympathisch" findet, nur eben zu teuer. Er rechnet damit, dass so ein Aufwand mindestens fünf Millionen Euro kosten könnte - Geld, das der Bezirk nicht hat. "Um die Kosten muss sich das Bezirksamt den Kopf machen, nicht wir. Wir wollen Verbesserungen", sagt Radtke.
Die soll es aber ohnehin geben. Wurden die Schulen in Lichtenberg bisher zwei Mal in der Woche nass gewischt, soll vom kommenden Jahr an im wöchentlichen Wechsel jeweils zwei- und drei Mal gewischt werden. "Das ist natürlich eine Verbesserung, doch wir wollen mehr", so Ulf Radtke.
Denn schon nach den Sommerferien werden viele Schulen in Lichtenberg noch voller, weil Lichtenberg einen ständigen Zuwachs an Familien mit (grund-)schulpflichtigen Kindern verzeichnet. Allein die Grundschule Karlshorst muss nach dem Sommer zwei Ergänzungsbauten in Betrieb nehmen, um den steigenden Schülerzahlen zu begegnen. "Den saubere Zustand dieser neuen Gebäude wollen wir möglichst lange erhalten und sie nicht so rasch abnutzen lassen, wie es sonst üblich war. Auch deshalb ist mehr Reinigung sinnvoll", sagt Radkte.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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