Netzwerk will Überlebenden helfen
In der Ukraine sind auch NS-Opfer gefährdet
Das Deutsch-Russischen Museums an der Zwieseler Straße 4 hat mit rund 30 weiteren Gedenkstätten, Museen, Initiativen und Vereinigungen aus dem Bundesgebiet ein „Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“ gegründet.
Wie notwendig so ein Netzwerk ist, zeigt das Beispiel des Vizepräsidenten des Intentionalen Komitees Buchenwald-Dora, Boris Romantschenko. Er lebte in einem Mehrfamilienwohnhaus in der ukrainischen Stadt Charkiw. Der 96-jährige hatte seine Wohnung aus Angst vor einer Coronainfektion seit Monaten nicht verlassen. Das Wohnhaus wurde im März von einem Geschoss getroffen und der Holocaust-Überlebende getötet.
Das neue Hilfsnetzwerk will die noch etwa 42 000 Überlebenden der NS-Verfolgung in der Ukraine unterstützen. „Ihnen muss jetzt und langfristig vor Ort geholfen werden“, heißt es in einer Erklärung. „Grundbedarfsgüter wie Nahrungsmittel, lebenswichtige Medikamente und Kleidung werden in manchen Gebieten immer knapper oder stehen gar nicht mehr zur Verfügung.“
Zu vielen Überlebenden haben die im Netzwerk vertretenen Einrichtungen seit Jahren Kontakt. Zur Unterstützung wurde ein Spendenkonto eingerichtet, welches vom Berliner Verein KONTAKTE – KOHTAKTbI, der seit vielen Jahren Erfahrungen mit Spendenauszahlungen in dieser Region hat, treuhänderisch verwaltet wird.
Weitere Informationen gibt es auf www.hilfsnetzwerk-nsverfolgte.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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