Binnendüne und Heldbock kennenlernen
Hendrik Schwarz führt in seinem Ortsteil durch die Natur

In den Plastehülsen befinden sich präparierte Heldböcke. Die können sich die Teilnehmer der Wanderung etwas näher ansehen. | Foto:  Bernd Wähner
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Karlshorst wird häufig mit den Begriffen Pferdesport, Sperrgebiet oder Dahlem des Ostens in Verbindung gebracht. Dabei hat es auch viel Natur zu bieten.

Da wären zum Beispiel das Naturschutzgebiet Biesenhorster Sand zu nennen, der Waldfriedhof und die Binnendüne. Für die Natur, vor allem für den Biesenhorster Sand sowie die Binnendüne, engagiert sich jetzt die neue „Initiative Naturschutz in Karlshorst" (INiK). Die Binnendüne wird Gründungsmitglied Henrik Schwarz am 10. Juni bei einer Führung vorstellen. Er informiert über die typische Naturausstattung und deren Geschichte. Außerdem ist mehr über die Heldbock-Population zu erfahren, die in Karlshorst zu finden ist. Treffpunkt für die kleine Wanderung ist um 13 Uhr am Torbogen des Eingangs zur Trabrennbahn an der Treskowallee 119A, ganz in der Nähe des S-Bahnhofs. Der kurze Wanderweg hin zur Düne führt zunächst durch ein kleines altes Kiefern-Eichen-Wäldchen, das eine große Bedeutung hat. Denn der in Deutschland vom Aussterben bedrohte Große Eichenbock (Cerambyx cerdo), auch Heldbock genannt, ist hier inoch zu finden.

Der Heldbock ist zwar ein Käfer, aber er wird viel größer, als man es von solch einem Krabbeltier gemeinhin erwartet. Der prächtige braunschwarze, bis zu 5,5 Zentimeter große Heldbock ist die zweitgrößte Käferart Deutschlands. Er hat elegante, geschwungene Fühler und sein Zuhause sind die alten Eichen. Dort kann man ihn vor allem an warmen Abenden sogar auf Stämmen entlang laufen sehen. Der imposante Käfer ist seit 1992 europaweit unter strengen Naturschutz gestellt. Weil er sich ausschließlich in und an alten Bäumen herumtreibt, wird der Heldbock auch als „Urwaldrelikt-Art“ bezeichnet.

Im weiteren Verlauf der etwa anderthalbstündigen Tour kommen die Teilnehmer auch an einer Blühwiese der Deutschen Wildtier Stiftung vorbei. Und an der Karlshorster Binnendüne wird das Thema Heldbock noch einmal aufgegriffen und genauer betrachtet. Auf der Düne im Bereich Am Carlsgarten fand kürzlich bereits ein Arbeitseinsatz der INiK statt. Denn Ziel der Initiative und der Bezirksgruppe Lichtenberg-Hohenschönhausen des Naturschutzbundes sind der Erhalt und die Entwicklung der Binnendüne gemäß ihres ursprünglichen, eiszeitlichen Charakters mittels Renaturierung. Durch Pflegemaßnahmen soll der Verbuschung Einhalt geboten werden, erklärt Henrik Schwarz. Deshalb muss zwingend der Robinienaufwuchs im östlichen Bereich der Düne entfernt werden, ebenso der Pappelaufwuchs im nordwestlichen Teil innerhalb der Umzäunung. Daran arbeiten die Mitglieder der Initiative. Der Sandtrockenrasen soll durch eine Verminderung des Nährstoffgehalts (Aushagerung) gestärkt und vermehrt werden. Alle ortstypischen Bäume sollen erhalten bleiben, insbesondere alle Eichen.

Dass sich Henrik Schwarz für den Naturschutz engagiert, hängt mit seinem Hobby, dem Geocaching, zusammen. Bei Geocaching-Events wurde er auf die Vermüllung der Natur in Berlin aufmerksam. Er schloss sich der Nabu-Gruppe an, die an der Rummelsburger Bucht aktiv ist und landete in der Bezirksgruppe Lichtenberg-Hohenschönhausen. Und nun gründete er gemeinsam mit anderen Engagierten die Initiative Naturschutz in Karlshorst.

Informationen auf naturschutz-karlshorst.de

In den Plastehülsen befinden sich präparierte Heldböcke. Die können sich die Teilnehmer der Wanderung etwas näher ansehen. | Foto:  Bernd Wähner
Nabu-Mitglied Henrik Schwarz gründete gemeinsam mit anderen Engagierten die Initiative Naturschutz in Karlshorst. Auf seinem Tablet zeigt er ein Bild von einem ersten Arbeitsansatz der INiK auf der Karlshorster Binnendüne. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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