Gerettete Lebensmittel gut gekühlt
Initiative „foodsharing“ engagiert sich in Lichtenberg

Bezirksamtsmitarbeiterin Isabel Vela Sanchez, Alexander Bittner und Inga Bloch vom Stadtteilzentrum und Benno Schäfer aus dem Amtsbereich Jugendhilfe am ersten foodsharing-Kühlschrank. | Foto:  Benno Schäfer
  • Bezirksamtsmitarbeiterin Isabel Vela Sanchez, Alexander Bittner und Inga Bloch vom Stadtteilzentrum und Benno Schäfer aus dem Amtsbereich Jugendhilfe am ersten foodsharing-Kühlschrank.
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Im Karlshorster iKARUS Stadtteilzentrum, Wandlitzstraße 13, steht der erste foodsharing-Kühlschrank des Bezirks.

Kiezbewohner können sich dort mit „geretteten“ Lebensmitteln versorgen, die nicht mehr in Märkten verkauft werden. In Deutschland fallen im Jahr rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. Das meiste ist aber noch gut erhalten und genießbar. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben dürfen Einkaufsmärkte diese Lebensmittel aber nicht mehr verkaufen, zum Beispiel wenn das Haltbarkeitsdatum überschritten ist.

Ein großer Teil ließe sich vermeiden. Die Initiative „foodsharing“ setzt sich dafür ein, dass aus Lebensmittelgeschäften gerettete Waren nicht weggeworfen, sondern kostenlos verteilt werden. Aber auch dabei gilt es, sich an Hygieneregeln zu halten. Dazu gehört, dass die Lebensmittel über Kühlschränke verteilt werden, die regelmäßig gründlich zu reinigen sind.

Abgeholt werden sie von Mitstreitern der Initiative zum Beispiel von Supermärkten, Gastronomen oder Bäckereien. Entnommen werden können sie kostenfrei von jedem. Allerdings stellt die Initiative klar, dass sie sich nicht als eine Bedürftigen-, sondern als eine Umweltorganisation versteht. Sie möchte den Blick dafür schärfen, dass unnötig Ressourcen nicht verschwendet werden.

In Berlin machen inzwischen zirka 10 000 Menschen mit, allein im Bezirk Lichtenberg sind es schätzungsweise 1000. Doch bisher mussten diese sich andernorts versorgen, denn im Bezirk gab es noch keinen foodsharing-Kühlschrank. „Wir haben die Zeichen erkannt und möchten das Projekt ‚foodsharing‘ im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung unterstützen“, sagt Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke).

Geplant ist, dass weitere Kühlschränke in Rummelsburg und in Neu-Hohenschönhausen eingerichtet werden. Zu folgenden Zeiten ist im Stadtteilzentrum iKARUS der Zugang zum Kühlschrank gewährleistet: Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr sowie Freitag von 9 bis 14 Uhr.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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