Zählen, was kreucht und fleucht
Insektensommer geht in die zweite Runde

Unter dem Motto „Zählen, was zählt“ hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) im Juni den „Insektensommer“ gestartet, die erste bundesweite Insektenzählung. Am Sonnabend, 4. August, lädt der NABU Berlin nun wieder zum gemeinsamen Beobachten, Zählen und Bestimmen ein – und zwar auf den Biesenhorster Sand in Karlshorst.

Naturfans sind seit diesem Jahr jeweils im Früh- und Spätsommer aufgerufen, das Summen und Krabbeln in ihrer Umgebung zu beobachten und den Naturschützern zu melden. Ziel ist es, auf die Bedeutung der Insekten und ihren Schutz aufmerksam zu machen. Angeleitet wird die Zähl-Aktion auf dem Biesenhorster Sand von zwei Insekten-Experten: dem Biologen und Leiter der NABU-Bezirksgruppe Lichtenberg-Hohenschönhausen, Jens Scharon, und dem Wildbienenexperten Dr. Christoph Saure. Treffpunkt ist um 14 Uhr auf dem Parkplatz am Ostende der Straße „Am alten Flugplatz“. Wer helfen will, sollte sich zwei Stunden Zeit nehmen.

Hintergrund: Der NABU engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten. Denn die Tiere sind unverzichtbar für das Ökosystem, sie tragen zur Vermehrung von Pflanzen und zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass der Bestand in Deutschland deutlich zurückgeht. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Schwund.

Egal ob Blattlaus, Fliege oder Schmetterling – jeder Sechsbeiner kann bei der Zählaktion gemeldet werden. Um langfristige Entwicklungen beurteilen zu können, sind für die Früh- und Spätsommerzählungen jeweils bestimmte Arten im Fokus. Aus der ersten Aktion im Juni ging die Steinhummel mit 123 Meldungen als Siegerin in Berlin und Brandenburg hervor, gefolgt von der Hainschwebfliege mit 101 Exemplaren und dem Asiatischen Marienkäfer mit 59. Der kleine Kohlweißling und die Lederwanze waren 58 Mal vertreten.

Wer beim Zählen hilft, muss keineswegs Experte sein. Die Insektenvielfalt an sich ist so groß, dass selbst ausgewiesene Kenner bestenfalls eine Artengruppe überblicken. Möglich ist daher auch, zum Beispiel nur „Biene“ oder „Schmetterling“ anzugeben – nach dem Motto „Jeder so gut, wie er kann“.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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