Projekt zur Beweidung startet
Schafe und Ziegen als Landschaftspfleger im Biesenhorster Sand
Die typischen Wiesenstrukturen im Naturschutzgebiet Biesenhorster Sand sollen erhalten bleiben. Deshalb startet jetzt ein Beweidungsprojekt mit tierischen „Mitarbeitern“.
Das Bezirksamt, die Senatsumweltverwaltung und der Landschaftspflegeverband (LPV) Spandau haben eine Vereinbarung über die Pflege der Fläche bis Ende 2024 unterschrieben. Der LPV wird für die Beweidung ausgewählter Areale sorgen. Die Trockenrasen im Biesenhorster Sand mit ihren vielfältigen Gras- und Staudenfluren sichern Lebensräume für Insekten und Vögel. Die Pflege stelle aber eine große Herausforderung dar, sagt Martin Schaefer(CDU), Stadtrat für Umwelt- und Naturschutz. „Eine Mahd wäre aufgrund des schwierigen Geländes und des unterschiedlichen Bewuchses technisch sehr aufwendig und nur mit viel Personal zu leisten.“ Eine Alternative sei die Beweidung mit Schafen und eventuell ergänzend auch Ziegen. Im Fokus stehe dabei die naturnahe Entwicklung des Gebietes und nicht die an landwirtschaftlichen Erträgen ausgerichtete Beweidung, so der Stadtrat weiter.
Das Projektgebiet umfasst eine Fläche von elf Hektar. Die Beweidung ist jährlich von April bis November geplant. Dazu wird der LPV mit geeigneten Tierhaltern zusammenarbeiten. Durch die Umzäunung der Weideflächen stellt der Verband auch sicher, dass Besucher gezielt gelenkt werden. Zusätzlich ist die Kooperation mit dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) geplant. „Die Nabu-Ortsgruppe Lichtenberg hat sich in den vergangenen 20 Jahren durch großes Engagement und viele Arbeitseinsätze um die Flächen des Biesenhorster Sandes verdient gemacht“, sagt Schaefer. Diese ehrenamtliche Arbeit sei vertraglich auf aktualisierte Füße zu stellen. Die Gespräche sollen nach der Sommerpause aufgenommen werden. „Es geht um mögliche Arbeitseinsätze, die Erfassung von geschützten Tieren und Pflanzen, um Führungen, Infoveranstaltungen und Beratung“, erläutert der Stadtrat.
Der Biesenhorster Sand ist seit 5. März 2021 als Bundesnaturschutzgebiet ausgewiesen. Es erstreckt sich über Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf, wobei der größte Teil in Lichtenberg liegt. Die Fläche bietet Lebensraum für seltene und gefährdete, teils bereits als ausgestorben geführte Tier- und Pflanzenarten. Es gib dort 21 Gefäßpflanzen und mindestens sechs Brutvögel, die auf der Roten Liste stehen.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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