Biesenhorster Sand jetzt geschützt
Trockenrasengebiet beherbergt viele bedrohte Arten

Seit 2004 kümmert sich der Nabu um den Biesenhorster Sand. Er stellte auch eine Informationstafel auf. | Foto: NABU/Jens Scharon
  • Seit 2004 kümmert sich der Nabu um den Biesenhorster Sand. Er stellte auch eine Informationstafel auf.
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Der Biesenhorster Sand an der Grenze zum Bezirk Marzahn-Hellersdorf steht jetzt offiziell unter Naturschutz.

Darüber freut sich vor allem der Nabu. „Seit 16 Jahren haben wir auf diesen Tag hingearbeitet“, sagt Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des Naturschutzbunds Berlin. „Wir freuen uns sehr, auch wenn die Ausweisung des Schutzgebiets viermal so lange gedauert hat wie erwartet.“

Das Trockenrasengebiet auf dem ehemaligen sowjetischen Truppenübungsgelände wird seit 2004 von der Nabu-Gruppe Lichtenberg-Hohenschönhausen betreut. Die Mitglieder haben mit viel Engagement unter anderem invasive Pflanzen bekämpft und eine sommerliche Beweidung organisiert. Der Biesenhorster Sand beherbergt zahlreiche seltene Arten, die auf offene, trockene Lebensräume angewiesen sind, darunter 21 Rote-Liste-Pflanzen und bedrohte Vogelarten, wie Steinschmätzer und Heidelerche.

Mit dem Biesenhorster Sand sei nun zwar ein Berliner Naturjuwel endlich gesichert, heißt es vom Nabu. Doch stehen 46 weitere, im Landschaftsprogramm vorgesehene Schutzgebietsausweisungen aus. „Wenn die Bürokratie in diesem Schneckentempo weiterarbeitet, wird es angesichts des Baubooms in Berlin für viele wertvolle Flächen bald zu spät sein“, sagt von Orlow. Schon lange bemängelt der Nabu die schlechte Personalausstattung der Oberen Naturschutzbehörde, die für die Schutzgebietsausweisungen zuständig ist.

Zudem kritisiert der Nabu das umstrittene Straßenbauprojekt „Tangentiale Verbindung Ost” (TVO), deren derzeit geplante Trasse den ursprünglich als Landschaftsschutzgebiet vorgesehenen „Biesdorfer Busch“ nördlich des Biesenhorster Sandes zerschneidet. „Damit würde ein wichtiger Baustein für den Biotopverbund zerstört, und das für ein Verkehrsprojekt, das nicht mehr zeitgemäß ist“, sagt von Orlow.

Alle, die das Naturschutzgebiet erkunden möchten, können die Lichtenberger Wanderkarte „Biesenhorster-Sand-Tour“ unter www.aub-lichtenberg.de/wanderkarten/ herunterladen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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