Aus für den Regionalbahnhof: Am 9. Dezember hält der letzte Regionalzug in Karlshorst
Karlshorst.
Der Bahnsteig bröckelt vor sich hin, die Fußgängerbrücke ist verrostet. Die immer etwas provisorisch anmutenden Regionalbahnsteige am Bahnhof Karlshorst sahen schon in den letzten Jahren nicht schön aus. Bald werden sie endgültig verschwunden sein.
In den vergangenen Wochen hat die Deutsche Bahn eventuelle Möglichkeiten zum Weiterbetrieb untersucht. Dafür hatte sich zuvor die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ausgesprochen.
An der Entscheidung, dass in Karlshorst ab dem kommenden Jahr keine Regionalzüge mehr halten werden, hat sich jedoch nichts geändert. „Die Regionalbahnsteige und insbesondere die Fußgängerbrücke sind so verschlissen, dass sie nicht saniert werden können. Insbesondere der Zustand der Fußgängerbrücke ist so bedenklich, dass eine Weiterführung des Betriebshalts zum Ein- und Aussteigen von Fahrgästen über das laufende Jahr hinaus nicht mehr betriebssicher wäre“, heißt es im Untersuchungsbericht.
Ein Weiterbetrieb könnte nur mit einem aufwendigen Neubau inklusive barrierefreier Zugänge und aktueller Technik ermöglicht werden. Die Kosten dafür lägen geschätzt bei 13,7 Millionen Euro. Dafür müssten die Regionalbahnsteige für etwa sechseinhalb Jahre geschlossen werden. Zu teuer und zu aufwändig für die Bahn, die sowieso schon längst anderweitig plant.
Bis zum Jahr 2027 wird nur zwei Stationen weiter der S-Bahnhof Köpenick zu einem Regionalbahnhof ausgebaut, wodurch der Halt in Karlshorst spätestens dann weggefallen wäre.
Dazu werden ab dem 10. Dezember, genau einen Tag nach Schließung der Regionalbahnsteige in Karlshorst, die Nahverkehrszüge der Linien RE7 und RB14 am neuen Regionalbahnsteig in Ostkreuz halten. Langfristig gesehen lautet das Motto also: „Aus eins mach zwei“.
Für den Bahnhof Karlshorst bedeutet dies, dass ab Februar 2018 der Rückbau zu einem reinen S-Bahnhof beginnen wird. Dann werden die beiden Regionalbahnsteige sowie die Fußgängerbrücke abgerissen.
„Die Fern- und Regionalbahngleise werden künftig nur noch zur Durchfahrt genutzt“, teilte die zuständige Senatsverwaltung auf Nachfrage der Berliner Woche mit. PH
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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