Zeitzeugen gesucht
Wissen sammeln zu Standorten der Möbelindustrie
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- Aus Buchholz stammt das Wohnzimmer Berlin, typisches Beispiel für die Zeit der 60er-Jahre.
- Foto: Quelle: Prospekt Sammlung Möller
- hochgeladen von Manuela Frey
Die Möbelindustrie der DDR war ein leistungsfähiger Industriezweig, der auch in Berlin mit großen Betrieben vertreten war. Um deren Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, werden nun Zeitzeugen gesucht.
Vielen ist noch heute der VEB Möbelwerke Berlin-Karlshorst mit dem Sitz des VEB Möbelkombinats Berlin bekannt. Baubeginn der großen 208 Meter langen Produktionshalle war 1960. Mit der Inbetriebnahme 1964 wird ein Schlafzimmer „Typensatz 4“ produziert und in die Sowjetunion exportiert. Ein Prospekt von 1961 enthält Erzeugnisse der Betriebe VEB Berliner Möbelwerke, VEB Möbelbau Berlin-Weißensee, VEB Universal Möbelwerk in Johannisthal und den VEB Buchholzer Möbelwerkstätten.
Im Jahr 1969 werden die Berliner Betriebe VEB Märkische Möbelwerke Buchholz, VEB Parat in der Brunnenstraße, Holzwerk Hohenschönhausen und das Glaswerk Buchholz zu einem Möbelkombinat vereinigt. Dieses erste Kombinat stand unter Leitung des Magistrats von Berlin. Kombinats- und Betriebsleiter war Helmut Framke.
Das Jahr 1979 brachte für die Möbelindustrie die Bildung von sieben Möbelkombinaten. Das Möbelkombinat Berlin hatte die Arbeit von rund 11 800 Mitarbeitern mit einer Produktion von 823 Millionen Mark zu verantworten. Der Stammbetrieb VEB Möbelwerke Karlshorst war mit 1300 Mitarbeitern sehr groß, aber räumlich zersplittert in mehreren Bezirken ansässig. Im Kombinat der größte Betrieb war der VEB Innenprojekt Halle mit etwa 1500 Personen, verteilt auf mehrere Bezirke der DDR.
Über die Betriebe in Berlin ist wenig bekannt, Archivmaterialien gibt es kaum. Dieses Wissen aufzuschreiben und zu bewahren, hat sich eine Gruppe von ehemaligen Angestellten als Ziel gestellt. Zeitzeugen werden gebeten, ihr Wissen, Unterlagen und Fotos zu Verfügung stellen.
Wer etwas zum Thema "Berlin als Standort der Möbelindustrie" beisteuern kann, setzt sich mit Heinz Möller in Verbindung: moeller.berlin@kabelmail.de oder telefonisch 0172/320 88 83.
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1981. | Foto: Quelle: Sammlung Möller"
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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