Unzufrieden mit der Werkstatt
Bürgerinitiative Karow sieht drei ihrer Kernforderungen nicht berücksichtigt
Mit einer fünften und letzten Planungswerkstatt ist die Bürgerbeteiligung zur Rahmenplanung Anfang November abgeschlossen worden. Doch mit den Ergebnissen sind die beteiligten Karower nicht zufrieden.
Ihre drei zentralen Forderungen seien entweder ignoriert worden oder das Bezirksamt erklärte sich für nicht zuständig, meint Anke Benndorf von der Bürgerinitiative Karow. Karow soll sich in den nächsten Jahren stark verändern. Vom Bau von bis zu 3000 Wohnungen ist die Rede. Bevor damit begonnen wird, fordern die Karower aber die Lösung bereits vorhandener Probleme. Doch das kam ihrer Auffassung nach in den Werkstätten zur Rahmenplanung zu kurz.
Ziel der Rahmenplanung ist es, Empfehlungen zur Nutzung von drei großen Bauflächen in Karow auszusprechen. Unter anderem geht es um die Frage, welche Dimension die Bebauung haben soll. Die Karower, die sich als Anwohnerbeirat an der Rahmenplanung beteiligten, hatten weitere Themen auf der Agenda. Sie fordern zum Beispiel, dass vor jedweder Baumaßnahme eine leistungsfähige Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie für den Autoverkehr erfolgt. Darauf ging das Bezirksamt mit der Begründung nicht ein, dass der Senat dafür zuständig sei. Auch zu einer weiteren Reduzierung der vorgesehenen Geschossflächenzahl für die künftige Bebauung seien die Planer vom Bezirksamt nicht bereit gewesen, monieren die Anwohner. Und letztlich gab es auch keine Zusagen, das Schichtenwasserproblem vor Baubeginn zu lösen.
Um ihre Forderungen durchzusetzen, sammelte die Bürgerinitiative Karow inzwischen 3500 Unterschriften. Diese übergaben ihre Vertreter auf der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) an die Bezirkspolitiker. Zugleich stellten sie einen Bürgerantrag mit ihren drei Hauptforderungen. Diesen unterstützten die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD und Linken. Der Antrag wird zunächst im Stadtentwicklungsausschuss der BVV beraten, ehe die Verordneten darüber abstimmen. Die Bürgerinitiative sei inzwischen damit beschäftigt, sich als dauerhafte Vertretung der Anwohnerinteressen professioneller aufzustellen, berichtet Anke Benndorf. Unter anderem werden Arbeitsgruppen eingerichtet. Die Initiative stimmt sich mit Initiativen aus Nachbarortsteilen ab und organisiert Protestaktionen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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