Für den Wohnungsbau erworben
Das Pankower Bezirksamt nimmt in Karow erstmals das Vorkaufsrecht für Bauflächen wahr
Das Pankower Bezirksamt übt das Vorkaufsrecht für zwei große Flächen in Karow zugunsten zweier städtischer Wohnungsbaugesellschaften aus.
Diese Flächen im Bereich Karow-Süd und Am Teichberg sind zusammen mehr als 70 000 Quadratmeter groß. Sie wurden zugunsten der Wohnungsbaugesellschaften Howoge und Gesobau erworben. Für beide Flächen werden derzeit Bebauungspläne aufgestellt. Dass das Bezirksamt für sie das Vorkaufsrecht ausüben kann, ist möglich, weil beide zum Verkauf stehen. Der Erwerber hätte laut Baugesetzbuch die Möglichkeit, das Vorkaufsrecht durch eine Vereinbarung mit dem Bezirksamt abzuwenden. Doch das ist nicht geschehen.
„Ich freue mich sehr, dass wir für die innerhalb der Rahmenplanung Karow liegenden Flächen nun den Vorkauf ausüben konnten“, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen). „Zum ersten Mal wurde damit im Land Berlin für unbebaute Flächen, die im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellt sind, von diesem Instrument Gebrauch gemacht.“ Man beobachte in Pankow mit Sorge, dass der Immobilienmarkt unbebaute Flächen in den Fokus nehme und auf die großen Stadterweiterungsflächen dränge, so der Stadtrat weiter. Dem wolle das Bezirksamt etwas entgegensetzen.
Die Wohnbauflächen möchte Pankow nun gemeinsam mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften entwickeln. Ziel sei der Neubau von bezahlbarem Wohnraum. Wie viele Wohnungen auf den beiden Flächen entstehen werde, dazu lasse sich zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht sagen, erklärt Kuhn auf Nachfrage. Wenn der Rahmenplan für Karow erarbeitet ist, wird ein städtebaulicher Wettbewerb stattfinden. Erst im danach lassen sich konkreter Angaben zur Anzahl der Wohnungen ableiten.
Dass Pankow das Vorkaufsrecht zugunsten von Howoge und Gesobau wahrnahm, hat seinen Grund. Das Land Berlin hat mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Die Hälfte der gebauten Wohnungen soll mietpreisgebunden sein, die andere Hälfte soll hingegen zu Mieten von durchschnittlich unter zehn Euro pro Quadratmeter nettokalt angeboten werden. Wo genau sich die beiden jetzt im Vorkaufsrecht erworbenen Flächen befinden, ist auf https://bwurl.de/14lp zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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