Drei Brücken komplett erneuert
DB Netz AG informiert Anwohner über die Bauarbeiten in Karow
Seit vergangenen November ist die Eisenbahnbrücke über die Pankgrafenstraße am Bahnhof Karow wegen Bauarbeiten gesperrt. Wie lange? Was passiert dort? Welche Alternativen gibt es für Autofahrer?
Viele Karower stellten sich in den vergangenen Wochen diese Fragen. Und etliche waren verärgert, dass es von der DB Netz AG, die dort baut, keine Informationsveranstaltung zu diesen und weiteren Fragen gab. Internetaffine konnten sich zumindest auf den Seiten des Unternehmens einen groben Überblick über die Bauvorhaben verschaffen. Aber aktuelle Informationen waren auch dort rar.
„Entschuldigung. Wir konnten leider nicht anders“, begrüßte darum Jens Kulecki die Karower im Kulturhaus an der Alt-Karower Grundschule. Der Ingenieur ist der Projektleiter für die drei Brückenbauvorhaben, die die DB Netz AG in Karow in Angriff genommen hat. „Wir hatten bisher aufgrund der Fülle der Arbeiten einfach keinen Termin gefunden, um die Bürger in Karow zu informieren“, erklärt er den Anwesenden im vollbesetzen Saal. Hinzu komme, dass sich in den vergangenen Wochen die Zeitschiene für die Bauarbeiten immer wieder veränderte. Man sei immer noch mit Firmen in Verhandlungen und noch nicht alle Arbeiten seien beauftragt. Ein weiteres Problem sei in Karow etwa 100 Jahre alte Bausubstanz der Brücken. Da stoßen die Bauleute auch immer wieder auf Überraschungen. „Aber letztlich sehen wir unsere Aufgabe darin, das Bahnfahren in diesem Bereich für die Zukunft sicher machen“, sagt Kulecki. Die Bauarbeiten in Karow sind Bestandteil des großen Erneuerungsvorhabens der Bahn im Bereich zwischen Gesundbrunnen und Bernau. Voraussichtlich bis 2025 sollen 22 Eisenbahnbrücken, Gleise sowie die gesamte Technik für den S- und Fernbahnbetrieb erneuert werden.
Am schwierigsten wird es für die Planer und Bauarbeiter am Bahnhof Karow. Dort werden nach und nach die Brücke für die S- und Fernbahn erneuert. Zudem werde die Durchfahrt von derzeit knapp zehn Meter Breite auf 16 Meter und die Höhe auf 4,50 Meter erweitert, informiert Jens Kulecki. „In die Höhe können wir hier aber nicht gehen, weil die Lage der Gleise durch den Bahnhof vorgegeben ist“, sagt der Ingenieur. Deshalb entsteht unter der Brücke eine Wanne, damit die Durchfahrtshöhe erreicht werden kann. Dem entsprechend ist natürlich auch die Straße auszubauen.
Die DB Station & Service nutzt die Brückenbauarbeiten übrigens gleich, um das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude zu sanieren. Vor allem wegen des Umfangs der Arbeiten wird die Pankgrafenstraße voraussichtlich bis Oktober 2021 für Autofahrer gesperrt bleiben. Die Eisenbahnunterführung Am Danewend wird derzeit hingegen bis Juni im Bereich der S-Bahngleise sowie von November bis März 2020 im Bereich der Fernbahngleise erneuert. „Hier werden jeweils die Fundamente und Widerlager neu gebaut“, so Kulecki. Die Stahlbrücke wird indes außerhalb von Berlin vorgefertigt und dann vor Ort einfügt.
Am Schrägen Weg ist der Brückenbereich für die S-Bahn bereits fertiggestellt. Von Juli bis November soll dort nochder Brückenbereich für die Fernbahn erneuert werden. Dass die Bauarbeiten Am Danewend und am Schrägen Weg so versetzt stattfinden, hat seinen Grund. „Wir erhielten die Auflage, dass in Karow zumindest immer eine Eisenbahnunterführung passierbar sein muss“, sagt Jens Kulecki. Was Sperrungen im S-Bahnverkehr betrifft, versichert der DB Netz-Projektleiter: „Die wird es an Wochenenden geben. Die Woche über sollen die Bahnen in der Regel fahren. Nur einmal soll voraussichtlich eine Woche lang eine Sperrung erfolgen.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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