Alibi oder echte Mitsprache?
Karower Bürgervertreter im Projektbeirat fühlen sich von den Planern übergangen

Das Bezirksamt lässt seit einigen Monaten eine Rahmenplanung für Karow erstellen. Doch mit den bisherigen Ergebnissen sind die Karower alles andere als zufrieden.

In den Gebieten Karow-Süd, Am Teichberg und Straße 52 machten Bezirksamt und Senat Flächen für Wohnungsbau aus. Was dort gebaut werden kann, soll in einer Rahmenplanung festgelegt werden. Um möglichst viele Interessengruppen bei der Planung mit ins Boot zu holen, wurde ein Beirat gegründet. In diesen konnten auch die Karower ihre Vertreter entsenden. Und diese diskutierten emsig mit und machten Vorschläge.

Die Einrichtung des Projektbeirats und die Beteiligung der Bürgervertreter sei ein gutes Verfahren, sagt Elke Großmann, Sprecherin der Bürgervertreter im Beirat. „Wir hätten sonst gar nicht die vielen Informationen gehabt, die wir heute haben“, lobt sie. „Doch die Ergebnisse der Rahmenplanung finden wir nicht in Ordnung.“ Von den Vorschlägen der Bürger sei kein einziger berücksichtigt worden. Immerhin könnten an den drei Standorten circa 3500 Wohnungen entstehen. Doch bevor gebaut werde, müsse man erst einmal die Verkehrsprobleme im Pankower Nordosten lösen, meint Elke Großmann. Doch das Bezirksamt habe dieses Thema bei der Rahmenplanung erst einmal ausgeklammert. Begründung: Dafür sei der Senat zuständig. Dieses Vorgehen können die Anwohnervertreter nicht nachvollziehen.

Ein zweites Thema ist die Höhe der Bebauung. Zunächst sah die Rahmenplanung eine moderate Bauhöhe vor, doch dann tauchten in den Plänen Sechsgeschosser auf. Die Anwohner halten indes drei, in Ausnahmefällen vier Geschosse für das Dorf Karow verträglich. Doch auch diese Forderung findet sich nicht in der Rahmenplanung wieder. Der dritte Kritikpunkt betrifft das Schichtenwasser-Problem in der Panke-Niederung. Das sollte laut Bürgervertreter vor Baubeginn geklärt werden. Eine Zusage seitens der Planer gibt es jedoch nicht. Einige Teilnehmer halten daher den Beirat eher für eine Alibiveranstaltung. Doch damit wollen sich die Karower nicht zufrieden geben und sammelten innerhalb kurzer Zeit 3500 Unterschriften von Unterstützern. Außerdem stellten sie über Verordnete von CDU, SPD und Linke einen Bürgerantrag in der BVV. In ihm fordern sie, eine Berücksichtigung ihrer Vorschläge. Mit diesem Antrag befasst sich demnächst der BVV-Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 44× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.