Senat plant jetzt in Karow Süd
Stadtentwicklungsverwaltung zieht die Bebauungspläne an sich

Mit der Begründung, dass sie von gesamtstädtischer Bedeutung sind, hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen in Karow Süd drei Bebauungspläne an sich gezogen.

Am Karower Kreuz, Am Teichberg und an der Straße 52 machten Bezirksamt und Senat vor einigen Jahren große Wohnungsbaupotentialflächen im Bezirk aus. Was dort an Wohnungen gebaut werden könnte und an Infrastruktur entstehen muss, wurde in den vergangenen drei Jahren im Entwurf einer Rahmenplanung umrissen. Für die drei Bereiche sieht das Land Berlin ein Potential für den Neubau von bis zu 3500 Wohnungen.

Um möglichst viele Interessengruppen mit im Boot zu haben, wurde im Zuge der Rahmenplanung ein Beirat gegründet. In diesen konnten auch die Karower Bürger ihre Vertreter entsenden. Und diese diskutierten emsig mit und machten Vorschläge. Doch so richtig fühlten sich die Bürger nicht vertreten. Ihrer Auffassung nach wurden ihre Vorschläge und Anregungen bisher zu wenig berücksichtigt. Deshalb gründeten engagierte Karower den „Bürgerverein Wir für Karow“. Dieser stellte in der BVV einen Einwohnerantrag zu drei wichtigen Rahmenbedingungen für eine künftige Bebauung. Die erste: Bevor mehrere tausend Wohnungen in diesem Bereich neu gebaut werden, müssen die bereits heute katastrophalen Verkehrsprobleme gelöst werden. Außerdem muss, so die zweite Forderung, die künftige Bebauung ortsverträgliche stattfinden, sich also dem Bestand in Karow anpassen. Und schließlich soll gemäß Forderung Nummer drei gesichert werden, dass es zu keinen Schäden an bereits bestehenden Gebäuden durch zusätzliches Schichtenwasser infolge der Neubauvorhaben kommt. Diesem Antrag stimmte die BVV im vergangenen November zu. Doch nun ist nicht mehr der Bezirk, sondern die Senatsverwaltung für die drei Flächen zuständig. Aufgrund seiner Erfahrung mit komplexen Projekten, der Einbindung von Verwaltungen sowie Öffentlichkeit werde das Referat für Wohnungsbau bei der Stadtentwicklungsverwaltung die Weiterentwicklung dieser Projekte übernehmen, teilt die Senatsverwaltung mit. Dieser Schritt erfolge im Einvernehmen mit dem Bezirksamt Pankow und stelle sicher, dass an der zügigen Errichtung preisgünstigen Wohnraums festgehalten wird.

Die Abteilung Stadtentwicklung des Bezirks Pankow habe mit großem Engagement für die drei Teilgebiete den Entwurf einer Rahmenplanung erarbeitet, heißt es aus der Senatsverwaltung weiter. „Bei der Umsetzung dieser Rahmenplanung, der Weiterführung beziehungsweise Aufstellung von drei Bebauungsplänen und der Abstimmung mit den Planungen zu den drei wichtigen Verkehrsinfrastrukturen Turmbahnhof Karower Kreuz, Sellheimbrücke und Anbindung Karow an die B2 fehlen dem Bezirk jedoch insbesondere personelle und finanzielle Kapazitäten.“ Deshalb übernehme nun die Senatsverwaltung die weitere Planung, so die Begründung.

Der Bürgerverein bleibt indes weiter an Ball. Mehr über sie ist auf wir-sind-karow.de zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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