Richtig Lüften dank Messgeräten
Schülerfirma EnergyEco entwickelt neues Projekt
Es ist Herbst, und der Winter steht bevor. Mit der kalten Jahreszeit stellt sich vor allem in den Schulen die Frage: Wie geht das gleichzeitig – frische Luft und warme Räume?
Wegen der Pandemie wird die Frage nach dem richtigen Lüften in diesem Jahr noch wichtiger. Denn die Infektionszahlen steigen derzeit rasant an. Die Schülerfirma EnergyEco am Robert-Havemann-Gymnasium setzt auf Selbsthilfe mit einer einfach umzusetzenden Maßnahme. Andreas Otto, baupolitischer Sprecher von Bündnis 90/ Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, hat sich mit den Schülern zu einem Gespräch getroffen, um näheres zu erfahren.
Die Schülerfirma EnergyEco beschäftigt sich mit Energiefragen und Recycling. Unter anderem bietet sie Schülern eine Ausbildung zum Energieberater an. Ihr neuestes Projekt heißt „Nur lüften hilft“. Die Klassenräume der Schule bekommen Messgeräte, die den Kohlenstoffdioxidgehalt der Luft und die Raumtemperatur messen. Die Überlegung hinter der Idee ist simpel: Je mehr ausgeatmete Luft im Raum ist, desto höher ist der Kohlenstoffdioxid-Gehalt und der Anteil an Aerosolen, die das Virus übertragen können. Zeigt das Messgerät einen Grenzwert an, wird gelüftet. Lüften bringt wieder Sauerstoff in den Raum und verringert den Anteil der Aerosole.
Durch die Messgeräte können Schüler und Lehrer selbst sehen, wie oft gelüftet werden muss und mit welcher Lüftungsmethode der Kohlenstoffdioxid-Gehalt am schnellsten wieder einen akzeptablen Wert erreicht, ohne dass zugleich die Raumtemperatur zu stark absinkt.
Einige Klassenräume des Robert-Havemann-Gymnasiums verfügen sogar bereits über Anzeigetafeln, welche die Werte für alle sichtbar anzeigen. Diese Anzeigetafeln sind allerdings recht teuer. Ausprobiert werden deshalb auch kleine Messgeräte in der Größe eines Weckers, berichtet Andreas Otto. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass die Kohlenstoffdioxid-Werte recht schnell ansteigen. Und sie sinken sehr schnell wieder, wenn alle Fenster für kurze Zeit geöffnet werden. Die Raumtemperatur sinkt dabei gleichzeitig nur geringfügig.
Auf die Frage von Andreas Otto, ob die Anzeigetafeln und das häufige Lüften nicht zu viel Unruhe in den Unterricht bringen, erfuhr er von den Schülern, das sei am Anfang schon so gewesen. Aber nach einiger Zeit haben sich alle an die Anzeigetafeln gewöhnt und dafür, wie oft die Fenster geöffnet werden, stellte sich bald eine Routine ein, bei der der Unterricht nicht mehr gestört wird.
Mehr zur Schülerfirma EnergyEco ist auf www.energyeco.de zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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