Beliebte Institution für alle Kulturen
Stadtbibliothek an der Achillesstraße wird als Treffpunkt immer attraktiver
Vor wenigen Jahren noch von der Schließung bedroht, heute beliebter denn je: Die Stadtteilbibliothek Karow in der Achillesstraße 77 mausert sich zum soziokulturellen Treffpunkt. Kürzlich kam auch Bürgermeister Sören Benn vorbei.
Kurz vor seinem Urlaub besuchte Benn eine Woche lang 16 Einrichtungen im Bezirk Pankow, so auch die Bibliothek Karow. Dort wird das Angebot immer vielfältiger. Das Haus bietet nicht nur Lesestoff, Spielevormittage für Kinder, Abendlesungen sowie Sprach- und Leseförderung an, die Bibliothek wandelt sich derzeit auch in einen soziokultureller Treffpunkt. Über die Zusammenarbeit mit Projekten wie beispielsweise dem Verein „MaMis en Movimiento“ gibt es zunehmend Verknüpfungspunkte für Kontakte von Menschen aus unterschiedlichen Schichten und Kulturen.
„MaMis en Movimiento“ versteht sich als eine Gruppe von Müttern und Frauen spanischsprachiger Herkunft, die sowohl Zweisprachigkeit im familiären und institutionellem Bereich als auch soziale und berufliche Integration spanischsprachiger Menschen in Pankow fördern will. In der Bibliothek bieten die Mitstreiterinnen zum Beispiel Märchenerzählungen oder die Veranstaltungsreihe „Länderreisen“ an, wo Besucher einmal im Monat viel über ein fremdes Land aus erster Hand von Zugezogenen erfahren: was die dortige Lebensweise ausmacht, wie sich heimische Klänge aus diesem Land anhören und welche Küche die Menschen dort mögen.
Ein anderes Projekt von MaMis hat dagegen einen ernsten Hintergrund. „Buch und Karow in Bewegung“ bietet Angebote speziell für Gemeinschaften, die von Alltagsrassismus betroffen sind. Beispiele sind Argumentationstrainings gegen Diskriminierung für Betroffene oder ein stärkerer interkultureller Austausch zwischen Frauen und Institutionen aus Buch und Karow. Dort sind gerade solche Institutionen im Blick, die sich mit kulturellen und erzieherischen Fragen auseinandersetzen. An dieser Stelle ist die Bibliothek Karow natürlich mit dabei.
Dass es die Bibliothek Karow noch gibt, ist übrigens der „Einwohnerinitiative Neu-Karow“ zu verdanken, die sich 2012 lautstark für deren Erhalt einsetzte. Daran erinnerte sich auch Bürgermeister Sören Benn bei seinem Besuch. „Bis 2016 gab es noch Pläne, diese Bibliothek perspektivisch zu schließen, wenn das Bildungs- und Informationszentrum (BIZ) in Buch öffnet.“ Das sei nun schon länger vom Tisch, weil dieser Ort in Karow sehr wichtig sei und vom BIZ, das hoffentlich in den nächsten Jahren eröffnet werde, nicht ersetzt werden könne, so Benn. „Wir haben das Personal verstärkt in der Bibliothek Karow und wollen sie auch langfristig weiterentwickeln. Und die ersten Früchte davon kann man jetzt schon sehen.“
Wer sich über Angebote der Stadtbibliothek Karow informieren möchte, findet alles auf https://bwurl.de/14fq. Auskünfte zu „MaMis en Movimiento“ gibt es auf www.mamisenmovimiento.de.
Autor:Corina Niebuhr aus Kreuzberg |
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